Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

Die erstaunlich konstruierten Lebewesen

Die erstaunlich konstruierten Lebewesen

Kapitel 11

Die erstaunlich konstruierten Lebewesen

1, 2. (a) Was zeigt, daß Wissenschaftler die Notwendigkeit eines Konstrukteurs erkennen? (b) Wann ändern sie jedoch ihre Meinung völlig?

 WENN Anthropologen ein scharfes dreieckiges Stück Feuerstein finden, folgern sie, daß jemand diesen Stein bearbeitet haben muß, um ihn als Pfeilspitze zu verwenden. Unter Wissenschaftlern ist man sich einig, daß solche zweckdienlichen Gegenstände kein Zufallsprodukt sein können.

2 Geht es hingegen um Lebewesen, wird die gleiche Logik oft verworfen. Ein Konstrukteur wird nicht mehr als notwendig erachtet. Die einfachsten Einzeller — oder auch nur die DNS mit ihrem genetischen Code — weisen jedoch eine weit größere Komplexität auf als ein bearbeitetes Stück Feuerstein. Dennoch bestehen Evolutionisten darauf, daß sie von niemandem entworfen wurden, sondern durch eine Reihe von Zufallsereignissen entstanden sind.

3. Welche Notwendigkeit sah Darwin ein, und welche Erklärung hatte er dafür?

3 Darwin sah jedoch die Notwendigkeit einer gewissen gestaltenden Kraft ein und übertrug die Aufgabe der natürlichen Zuchtwahl. „Man kann ... sagen“, schrieb er, „die natürliche Zuchtwahl sei täglich und stündlich dabei, allüberall in der Welt die geringsten Veränderungen aufzuspüren und sie zu verwerfen, sobald sie schlecht sind, zu erhalten und zu vermehren, sobald sie gut sind.“1 Indes findet diese Ansicht heute immer weniger Anklang.

4. Welche Änderungen haben die Ansichten über die natürliche Auslese erfahren?

4 Stephen Gould berichtet, daß viele Evolutionisten der Gegenwart meinen, daß wesentliche Veränderungen „nicht der natürlichen Auslese unterworfen sein mögen, sondern sich aufs Geratewohl in den Populationen ausbreiten“.2 Gordon Taylor stimmt dem zu: „Die natürliche Auslese erklärt einen kleinen Teil von allem, was geschieht: Der große Rest bleibt ungeklärt.“3 Der Geologe David Raup sagt: „Eine gegenwärtig wichtige Alternative zur natürlichen Auslese hängt mit den Auswirkungen des reinen Zufalls zusammen.“4 Kommt aber durch reinen Zufall etwas zustande? Kann er komplexe Lebensstrukturen schaffen?

5. Was erkannte ein Evolutionist in bezug auf Konstruktion und ihren Urheber an?

5 Wie der Evolutionist Richard Lewontin zugab, sind Pflanzen und Tiere „gewöhnlich so gut angepaßt, als wären sie eigens für ihre Umwelt ‚konstruiert‘ worden“, weshalb einige Wissenschaftler sie „als die Hauptbeweise für einen überragenden Konstrukteur“ betrachten.5 Sehen wir uns ­einige dieser Beweise etwas näher an.

Kleinstlebewesen

6. Sind einzellige Organismen wirklich primitiv?

6 Beginnen wir mit den kleinsten Lebewesen: einzelligen Organismen. Wie ein Biologe schrieb, können tierische Einzeller „Nahrung einfangen, sie verdauen, die Abfälle beiseite schaffen, sich umherbewegen, Häuser bauen und sich ... geschlechtlicher Aktivität hingeben“, und das, obwohl sie „keine Gewebe, keine Organe, kein Herz und kein Gehirn aufweisen; sie haben wirklich alles, was wir haben“.6

7. Wie und zu welchem Zweck stellen Kieselalgen Kieselsäure her, und wie wichtig sind sie für das Leben im Meer?

7 Kieselalgen, einzellige Organismen, entziehen dem Meerwasser Silizium und Sauerstoff, stellen Kieselsäure her und bauen damit winzige „Pillenschachteln“, in denen sie ihr Chlorophyll aufbewahren. Ein Wissenschaftler betonte ihre wichtige Rolle wie folgt: „Diese grünen, in Schmuckkästchen verpackten Blättchen sind die Weidegründe für neun Zehntel aller Meereslebewesen.“ Das Öl, das Kieselalgen herstellen, macht einen großen Teil ihres Nährwertes aus, hilft ihnen aber auch, in der Nähe der Wasseroberfläche zu tänzeln, wo ihr Chlorophyll ein Sonnenbad nehmen kann.

8. Welche komplexen Formen nehmen Kieselalgen an?

8 Wie uns derselbe Wissenschaftler schildert, existieren diese wundervollen gläsernen Gehäuse in einer „verwirrenden Formenvielfalt — als Kreise, Quadrate, Dreiecke, Ovale, Rechtecke —, stets mit geometrischen Radierungen reich verziert. Das Filigranwerk ist so minuziös in das durchsichtige Glas eingeritzt, daß ein Menschenhaar nur dann in die Zwischenräume passen würde, wenn es vierhundertmal dünner wäre.“7

9. Wie komplex sind einige Gehäuse der Strahlentierchen aufgebaut?

9 Eine andere Gruppe einzelliger Meeresbewohner, Strahlentierchen genannt, „bauen gläserne Sonnen, bei denen von einer zentralen Kristallkugel lange dünne und durchscheinende Nadeln ausstrahlen. ... Aus gläsernen Verstrebungen werden Sechsecke zusammengebaut, so daß einfache geodätische Kuppeln ... entstehen.“ Über einen dieser winzigen „Baumeister“ heißt es: „Eine geodätische Kuppel genügt diesem Superarchitekten nicht; es müssen drei spitzenartig durchbrochene Glaskuppeln sein, die einander umschließen.“8 Mit Worten sind diese Wunder der Architektur nicht zu beschreiben — man muß sie gesehen haben.

10, 11. (a) Was sind Schwämme, und wie verhalten sich die einzelnen Zellen, wenn ein Schwamm vollständig aufgelöst wird? (b) Auf welche Frage hinsichtlich der Schwammskelette finden Evolutionisten keine Antwort, was wissen wir aber?

10 Schwämme bestehen aus Millionen von Zellen nur weniger verschiedener Arten. In einem Lehrbuch heißt es: „Die Zellen sind nicht in der Form von Geweben oder Organen organisiert, doch sie erkennen sich in gewisser Weise wieder, und so können sie sich verbinden und organisieren.“9 Drückt man einen Schwamm durch ein Gazesieb und löst ihn in die Millionen seiner einzelnen Zellen auf, so vereinigen sich diese erneut zu einem Schwamm. Die Schwämme fertigen sehr schöne Kieselsäureskelette an. Einer der erstaunlichsten Schwämme ist der Venusblumenkorb.

11 Über ihn sagt ein Wissenschaftler: „Wenn man ein so kompliziertes Gebilde aus Kieselsäurenadeln ... betrachtet, ist man verwirrt. Wie können Zellen, die annähernd selbständig und mikroskopisch klein sind, zusammenarbeiten, um eine Million glasartiger Nadeln abzusondern und ein so kompliziertes und schönes Gitterwerk zu erzeugen? Wir wissen es nicht.“10 Eines wissen wir aber mit Sicherheit: Der Zufall war hier wohl kaum am Werk.

Symbiosen

12. Was versteht man unter Symbiose, und welches sind einige Beispiele dafür?

12 Häufig ist zu beobachten, daß zwei Lebewesen anscheinend für ein Zusammenleben konstruiert sind. Derartige Partnerschaften sind Beispiele für die Symbiose (das Zusammenleben). Gewisse Feigen- und Wespenarten sind aufeinander angewiesen, um sich vermehren zu können. Termiten ernähren sich von Holz, sind aber bei dessen Verdauung von der Mithilfe einzelliger Geißeltierchen abhängig, die sich in ihrem Körper ansiedeln. Gleichermaßen könnten Rinder, Ziegen und Kamele die im Gras enthaltene Zellulose nicht ohne die Unterstützung von Bakterien und Protozoen, die in ihrem Innern leben, verdauen. In einer Zeitschrift wird berichtet: „Der Teil des Magens der Kuh, wo diese Verdauung stattfindet, hat ein Volumen von ungefähr 100 Litern — und in jedem Tropfen befinden sich zehn Milliarden Mikroorganismen.“11 Algen und Pilze tun sich zusammen und bilden Flechten. Erst dann können sie auf nacktem Felsen wachsen und damit beginnen, das Gestein in Erdreich zu verwandeln.

13. Welche Fragen entstehen angesichts der Partnerschaft zwischen Ameisen und Akazien?

13 Giftstacheltragende Ameisen bewohnen die hohlen Dornen mancher Akazienarten. Sie halten blätterfressende Insekten vom Baum fern und durchschneiden, ja zerstören Kletterpflanzen, die versuchen, am Baum hochzuranken. Als Gegenleistung sondert der Baum eine süßliche Flüssigkeit ab, die den Ameisen schmeckt. Auch wachsen am Baum kleine Scheinfrüchte, die ihnen als Nahrung dienen. Hat die Ameise zuerst den Baum beschützt, und hat der Baum sie dann mit Früchten belohnt? Oder erzeugte der Baum Früchte für die Ameise, und die Ameise bedankte sich nachträglich, indem sie ihn beschützte? Oder ereignete sich zufällig alles gleichzeitig?

14. Welcher besonderen Maßnahmen und Mechanismen bedienen sich die Blüten, um von Insekten bestäubt zu werden?

14 Insekten und Blüten arbeiten oft zusammen. Die Insekten bestäuben Blüten, deren Pollen und deren Nektar ihnen wiederum als Nahrung dienen. In einigen Blüten bilden sich zwei Pollenarten. Die eine dient zur Befruchtung, die andere ist unfruchtbar, aber Insekten, die die Blüte aufsuchen, ernähren sich davon. Viele Blüten sind speziell markiert und duften besonders, um den Insekten zu helfen, den Nektar zu finden. Sozusagen im Vorbeigehen bestäuben die Insekten die Blüte. Manche Blüten verfügen über Auslösemechanismen. Sobald die Insekten die Reizzone berühren, werden sie mit dem Pollen aus den Staubbeuteln gepudert.

15. Wie wird beim Pfeifenkraut die Fremdbestäubung sichergestellt, und welche Fragen entstehen dadurch?

15 Beim Pfeifenkraut ist zum Beispiel eine Selbstbestäubung ausgeschlossen, so daß Insekten den Pollen von einer anderen Blüte herbeischaffen müssen. Die Blüte der Pflanze ist in ein röhrenförmiges Blatt eingehüllt, das mit Wachs beschichtet ist. Insekten, die von dem Duft der Blüte angelockt werden, finden beim Landen auf dieser Rutschbahn keinen Halt und rutschen in einen Hohlraum am Boden der Blüte. Dort nehmen die reifen Narben den von den Insekten mitgebrachten Pollen auf, so daß eine Fremdbestäubung stattfindet. Haare und gewachste Seitenwände halten die Insekten noch drei Tage in der Blüte gefangen. Mittlerweile ist der eigene Pollen der Blüte herangereift und kann die Insekten einstauben. Erst jetzt erschlaffen die Haare, und die gebohnerte Rutschbahn senkt sich, bis sie waagerecht ist. Die Insekten spazieren hinaus, fliegen mit ihrem neugewonnenen Pollenvorrat zu einer anderen Pfeifenkrautblüte und bestäuben sie. Ihr dreitägiger Aufenthalt macht ihnen gar nichts aus, da sie sich an dem für sie gelagerten Nektar laben. Geschieht das Ganze durch Zufall? Oder ist es gut durchdacht?

16. Wie kommt es bei einigen Ragwurzarten und bei einer anderen Orchideenart zur Bestäubung?

16 Die Blütenblätter einiger Ragwurzarten (Orchideenart) sehen wie eine weibliche Wespe aus, komplett mit Augen, Fühlern und Flügeln. Die Blüte verbreitet sogar den Duft eines zur Paarung bereiten Weibchens. Das Männchen fliegt herbei, um sich zu paaren, bestäubt aber nur die Blüte. Eine andere Orchidee, und zwar aus der Gattung Coryanthes, enthält einen vergorenen Nektar, durch den die Biene auf ihren Beinen unsicher wird; sie gleitet in eine „Badewanne“, die mit Flüssigkeit gefüllt ist, und der einzige Ausweg für die Biene besteht darin, sich unter einem Stäbchen hindurchzuwinden, wobei sie mit Pollen eingestaubt wird.

Die „Fabriken“ der Natur

17. Wie wirken Blätter und Wurzeln bei der Ernährung der Pflanzen zusammen?

17 Die Pflanzen bilden direkt oder indirekt die Nahrungsgrundlage der Welt. Aber sie können ihre Aufgabe nur mit Hilfe winziger Wurzeln erfüllen. Millionen Würzelchen — die Spitze jeder Wurzel ist mit einer schützenden Haube versehen, die mit Öl eingefettet ist — bohren sich durch den Erdboden. Haarwurzeln, die sich oberhalb der öligen Wurzelhaube befinden, nehmen Wasser und Mineralien auf, was beides dann in den haarfeinen Leitgefäßen des Splintholzes zu den Blättern aufsteigt. Dort werden Zucker und Aminosäuren hergestellt, und diese Nährstoffe werden in alle Teile des Baumes gesandt, auch in die Wurzeln.

18. (a) Wie gelangt das Wasser von den Wurzeln in die Blätter, und was zeigt, daß dieses Transportsystem sehr leistungsfähig ist? (b) Was versteht man unter Transpiration, und welchen Beitrag leistet sie zum Wasserkreislauf?

18 Gewisse Merkmale dieses pflanzlichen Kreislaufsystems sind besonders bei Bäumen so erstaunlich, daß viele Wissenschaftler sie als beinahe unbegreiflich betrachten. Als erstes mag man sich fragen, wie das Wasser in eine Höhe von 60 bis 90 Metern transportiert wird. Zunächst wird es durch den Wurzeldruck weiterbefördert, aber im Stamm setzt ein anderer Mechanismus ein. Die Wassermoleküle werden durch Kohäsionskräfte zusammengehalten. Wenn das Wasser in den Blättern verdunstet, bewirkt die Kohäsion, daß winzige Wassersäulen wie Seile nach oben gezogen werden — Seile, die von den Wurzeln bis zu den Blättern reichen und sich mit einer Geschwindigkeit von sechzig Metern pro Stunde aufwärts bewegen können. Es heißt, daß durch dieses System Wasser in einem Baum drei Kilometer hoch aufsteigen könnte. Durch die Verdunstung von überschüssigem Wasser (Transpiration), das an den Blättern austritt, werden Milliarden Tonnen Wasser in die Luft zurückgeführt, um aufs neue als Regen zur Erde zu fallen — ein perfekt ausgeklügeltes System.

19. Welche lebenswichtige Aufgabe wird durch die Partnerschaft zwischen Wurzeln bestimmter Pflanzen und speziellen Bakterien erfüllt?

19 Das ist nicht alles. Um Aminosäuren herzustellen, benötigen die Blätter aus dem Erdboden Nitrate oder Nitrite. Beträchtliche Mengen gelangen durch Blitze und durch gewisse freilebende Bakterien in den Erdboden. Solche Stickstoffverbindungen werden ebenfalls in hinreichenden Mengen von Leguminosen wie Erbsen, Klee, Bohnen und Luzerne erzeugt. Spezielle Bakterien siedeln sich in ihren Wurzeln an. Die Wurzeln liefern den Bakterien Kohlehydrate, und die Bakterien binden den Stickstoff des Bodens und verwandeln ihn in verwendbare Nitrate und Nitrite. Sie erzeugen im Jahr etwa 200 Kilogramm je Hektar.

20. (a) Was wird durch die Photosynthese bewirkt, wo findet sie statt, und inwieweit wird der Prozeß verstanden? (b) Welche Ansicht über die Photosynthese äußerte ein Biologe? (c) Als was können die Pflanzen bezeichnet werden, wodurch zeichnen sie sich aus, und welche Fragen sind angebracht?

20 Damit nicht genug! Die Blätter der Pflanzen nehmen Licht von der Sonne, Kohlendioxyd aus der Luft sowie Wasser aus den Wurzeln auf und stellen daraus Traubenzucker her, wobei sie Sauerstoff abgeben. Dieser Prozeß wird Photosynthese genannt und findet in Bestandteilen der Pflanzenzelle statt, die man als Chloroplasten bezeichnet. Sie sind so klein, daß 300 000 davon auf dem Punkt am Ende dieses Satzes Platz hätten. Wissenschaftler verstehen den Prozeß nicht völlig. „An der Photosynthese sind rund siebzig verschiedene chemische Reaktionen beteiligt“, sagte ein Biologe. „Die Photosynthese ... ist wahrhaftig etwas Wunderbares.“12 Die Pflanzen sind die „Fabriken“ der Natur genannt worden — schöne, ruhige, saubere Sauerstoffproduktionsstätten, Wasserrückgewinnungsanlagen und Nahrungsmittelfabriken für die ganze Welt. Sind sie einfach durch Zufall ins Dasein gekommen? Kann man das wirklich glauben?

21, 22. (a) Mit welchen Worten sprachen sich zwei berühmte Wissenschaftler für Intelligenz in der Natur aus? (b) Wie wird in der Bibel in dieser Sache argumentiert?

21 Einigen der berühmtesten Wissenschaftlern der Welt fällt dies schwer. Sie erkennen, welche Intelligenz sich in der Natur verbirgt. Obwohl der Physiker und Nobelpreisträger Robert A. Millikan für die Evolution eintrat, sagte er auf einem Treffen der American Physical Society: „Es gibt eine Gottheit, die unser Geschick formt ... Eine rein materialistische Philosophie ist in meinen Augen der Gipfel des Unverstandes. In allen Zeitaltern haben weise Menschen stets genügend gesehen, um wenigstens Ehrfurcht zu haben.“ In seinem Vortrag zitierte er Albert Einstein, der einmal sagte, daß er versuche, „demütig danach zu trachten, wenigstens einen winzigen Teil der in der Natur zum Ausdruck kommenden intelligenten Macht zu erfassen“.13

22 Unsere Umwelt zeugt durch ihre endlose Vielfalt und erstaunliche Kompliziertheit von einer höheren Intelligenz. Dieser Schlußfolgerung wird auch in der Bibel Ausdruck verliehen, wo Gestaltung einem Schöpfer zugeschrieben wird: „Denn seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind“ (Römer 1:20).

23. Welche von Vernunft zeugende Schlußfolgerung bringt der Psalmist zum Ausdruck?

23 Angesichts einer solchen Vielzahl an Beweisen für eine Planung überall unter den Lebewesen ist es einfach „unentschuldbar“, alles dem Zufall zuzuschreiben. Es ist daher passend, wenn der Psalmist einem intelligenten Schöpfer die Ehre gibt: „Wie viele sind deiner Werke, o Jehova! Sie alle hast du in Weisheit gemacht. Die Erde ist voll deiner Erzeugnisse. Was dieses Meer betrifft, so groß und weit, dort gibt es sich Regendes ohne Zahl, lebende Geschöpfe, kleine wie auch große“ (Psalm 104:24, 25).

[Studienfragen]

[Herausgestellter Text auf Seite 151]

„An der Photosynthese sind rund siebzig verschiedene chemische Reaktionen beteiligt. Die Photosynthese ... ist wahrhaftig etwas Wunderbares.“

[Kasten/Bilder auf Seite 148, 149]

Die erstaunlich konstruierten Samenkörner

Samenkörner reifen heran und sind einsatzbereit

Eine Vielzahl raffinierter Konstruktionen ermöglicht den Samenkörnern die Reise. Orchideensamen sind so leicht, daß sie wie Staub davonfliegen. Der Samen des Löwenzahns hängt an Fallschirmen. Die Samen des Ahorns sind mit Flügeln ausgestattet und flattern wie Schmetterlinge davon. Manche Wasserpflanzen rüsten ihre Samenkörner mit Luftkissen aus und lassen sie wegsegeln.

Die Samenkörner anderer Pflanzen sind in Hülsen untergebracht, die aufspringen, wobei die Körner hinauskatapultiert werden. Die glitschigen Samen der Virginischen Zaubernuß werden zuerst zusammengedrückt und schießen dann aus der Frucht heraus, so wie Kinder die Kerne der Wassermelone zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und wegspringen lassen. Die Spritzgurke bedient sich einer Hydraulik. Im Verlauf des Wachstums verdickt sich die Schale nach innen, der Druck auf die Flüssigkeit im Innern nimmt zu, und wenn die Kerne reif sind, ist der Druck so groß, daß der Fruchtstiel wie ein Korken aus einer Flasche gesprengt wird und die Kerne herausschießen.

[Bilder]

Löwenzahn

Ahorn

Spritzgurke

Samenkörner als Niederschlagsmesser

Manche einjährige Wüstenpflanzen bringen Samen hervor, der erst zu keimen beginnt, wenn mehr als ein Zentimeter Regen gefallen ist. Anscheinend weiß der Samen auch, aus welcher Richtung das Wasser kommt — regnet es, geht er auf, aber wenn das Wasser von unten kommt, dann nicht. Der Boden enthält Salze, die das Keimen der Samenkörner verhindern. Es muß regnen, damit diese Salze ausgewaschen werden. Wasser, das nicht von oben kommt, kann das nicht bewirken.

Wenn das Wachstum dieser einjährigen Wüstenpflanzen bereits nach einem kleinen Schauer einsetzte, so würden sie verdorren. Damit die Pflanzen in späteren Trockenperioden geschützt sind, muß ein starker Regen fallen, der dem Boden genug Feuchtigkeit verleiht. Daher warten sie auf ergiebige Niederschläge. Zufall — oder Planung?

Ein Riese in einer winzigen Verpackung

In einem der kleinsten Samenkörner ist die größte Pflanze der Erde verpackt — der riesige Mammutbaum. Er wird über hundert Meter hoch. Sein Stamm kann etwa 1 Meter über dem Erdboden einen Durchmesser von elf Metern aufweisen. Das Holz eines Baumes würde ausreichen, um fünfzig Häuser mit je sechs Zimmern zu bauen. Die sechzig Zentimeter dicke Rinde schmeckt nach Tannin und hält die Insekten fern. Ihre schwammige, faserige Struktur verleiht ihr beinahe die Feuerfestigkeit von Asbest. Der Baum durchwurzelt eine bis zu 1,5 Hektar große Bodenfläche. Er erreicht ein Alter von über 3 000 Jahren.

Doch die winzigen Flugsamen, die zu Millionen vom Mammutbaum herabregnen, sind nicht viel größer als ein Stecknadelkopf. Der winzige Mensch, der vor dem Baum steht, kann nur in stiller Ehrfurcht staunend an diesem Riesen unter den Bäumen emporschauen. Ist es vernünftig, anzunehmen, daß dieser majestätische Riese und das winzige Samenkorn, dem er entspringt, ohne Planung zustande gekommen sind?

[Kasten/Bilder auf Seite 150]

Gesangskünstler

Die Spottdrossel ist als Imitator berühmt. Eine Spottdrossel imitierte einmal innerhalb einer Stunde fünfundfünfzig Stimmen anderer Vögel. Das Faszinierende am Gesang der Spottdrossel ist jedoch der Melodienreigen eigener Kompositionen. Sie gehen weit über die wenigen einfachen Laute hinaus, die nötig sind, um ihr Revier kenntlich zu machen. Geschieht es zu ihrem Vergnügen — und zu unserem?

Die Zaunkönige Südamerikas sind nicht weniger erstaunliche Musiker. Gleich anderen tropischen Vögeln singen die Männchen und Weibchen im Duett. Wie in einem Nachschlagewerk gesagt wird, sind ihre Künste einzigartig: „Die Männchen und Weibchen singen entweder dieselben Lieder gemeinsam, oder sie singen verschiedene Lieder oder verschiedene Strophen desselben Liedes abwechselnd; ihre Einsätze können so exakt erfolgen, daß sich das gesamte Lied so anhört, als sänge nur ein Vogel.“a Diese sanften Wechselgesänge, mit denen sich die Ehepartner unter den Zaunkönigen mitteilen, klingen wunderschön. Eine rein zufällige Erscheinung?

[Bilder auf Seite 142]

Ein Konstrukteur erforderlich

Kein Konstrukteur erforderlich?

[Bilder auf Seite 143]

Formen von Kieselsäureskeletten mikroskopisch kleiner Pflanzen

Kieselalgen

[Bilder auf Seite 144]

Strahlentierchen: Formen der Kieselsäureskelette mikroskopisch kleiner Tiere

Venusblumenkorb

[Bild auf Seite 145]

Viele Blumen weisen Insekten den Weg zu ihrem Nektar

[Bilder auf Seite 146]

Einige Blüten haben gebohnerte Rutschbahnen, um Insekten zu fangen, von denen sie bestäubt werden

Warum trägt diese Orchidee das Porträt einer weiblichen Wespe?

[Bild auf Seite 147]

Es heißt, daß durch Kohäsionskräfte Wasser in einem Baum drei Kilometer hoch aufsteigen könnte