Studie 2 — Zeit und die Heilige Schrift
Studien über die inspirierten Schriften und ihren Hintergrund
Studie 2 — Zeit und die Heilige Schrift
Die Beschreibung der in der Bibel angewandten Zeiteinteilung, der gebräuchlichen Kalender, der in Verbindung mit der biblischen Zeitrechnung verwendeten Schlüsseldaten und interessanter Punkte hinsichtlich des „Stroms der Zeit“
1, 2. Was schrieb Salomo im Hinblick auf die Zeit, und was sollten wir angesichts dessen, daß die Zeit so schnell verrinnt, tun?
DER Mensch ist sich voll bewußt, daß die Zeit vergeht. Mit jedem Ticken der Uhr bewegt er sich einen Schritt weiter im Strom der Zeit. Er ist in der Tat weise, wenn er seine Zeit richtig verwendet. König Salomo schrieb: „Für alles gibt es eine bestimmte Zeit, ja eine Zeit für jede Angelegenheit unter den Himmeln: eine Zeit zur Geburt und eine Zeit zum Sterben; eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit, um Gepflanztes auszureißen; eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen; eine Zeit zum Abbrechen und eine Zeit zum Bauen; eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen“ (Pred. 3:1-4). Wie schnell doch die Zeit verrinnt! Die normale Lebensdauer des Menschen von 70 Jahren ist viel zu kurz, als daß er sich alle Kenntnisse aneignen und sich all des Guten erfreuen könnte, was Jehova ihm auf der Erde zur Verfügung gestellt hat. „Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit. Auch die unabsehbare Zeit hat er in ihr Herz gelegt, damit der Mensch das Werk nie herausfinde, das der wahre Gott gemacht hat vom Anfang bis zum Ende“ (Pred. 3:11; Ps. 90:10).
2 Jehova selbst lebt für immer und ewig. Es hat ihm gefallen, seine Geschöpfe in den Strom der Zeit zu setzen. Den Engeln des Himmels, ja auch dem aufrührerischen Satan, ist völlig bewußt, daß die Zeit vergeht (Dan. 10:13; Offb. 12:12). Über die Menschen steht geschrieben: „Zeit und unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle“ (Pred. 9:11). Glücklich ist der Mensch, der in seinen Gedanken Gott niemals außer acht läßt und der die von Gott dargereichte „Speise zur rechten Zeit“ gern annimmt (Mat. 24:45).
3. Was haben Zeit und Raum gemeinsam?
3 Die Zeit bewegt sich nur in einer Richtung. Obgleich die Zeit universal ist, kann kein Mensch sie definieren. Sie ist so unergründlich wie der Raum. Niemand kann erklären, wo der Strom der Zeit beginnt oder wohin er fließt. All das gehört zu der grenzenlosen Kenntnis Jehovas, von dem gesagt wird, er sei Gott „von unabsehbarer Zeit bis auf unabsehbare Zeit“ (Ps. 90:2).
4. Was kann über das Fortschreiten der Zeit gesagt werden?
4 Die Zeit weist jedoch bestimmte Merkmale auf, die sich erklären lassen. Die anscheinende Geschwindigkeit, mit der sie verfließt, kann gemessen werden. Außerdem bewegt sie sich nur in einer Richtung. Wie der Verkehr in einer Einbahnstraße fließt sie unerbittlich in dieser einen Richtung — weiter, immer weiter. Ganz gleich, wie schnell sich die Zeit vorwärts bewegt, sie kann nie veranlaßt werden, rückwärts zu laufen. In jedem Moment leben wir in der Gegenwart. Diese Gegenwart ist aber in Bewegung und fließt ständig in die Vergangenheit hinein. Wir können sie nicht anhalten.
5. Wieso kann gesagt werden, vergangene Zeit sei verloren oder gewonnen?
5 Die Vergangenheit. Die Vergangenheit ist vorbei, sie ist Geschichte, und sie kann niemals wiederholt werden. Jeder Versuch, die Vergangenheit zurückzurufen, ist so unmöglich, wie zu versuchen, einen Wasserfall bergauf stürzen oder einen Pfeil zu dem Bogen, von dem er abgeschossen wurde, zurückfliegen zu lassen. Unsere Fehler haben im Strom der Zeit ihre Spuren hinterlassen, Spuren, die nur Jehova auslöschen kann (Jes. 43:25). In gleicher Weise werden die guten Taten, durch die sich jemand in der Vergangenheit einen guten Namen gemacht hat, mit Jehovas Segen „zu ihm zurückkehren“ (Spr. 12:14; 13:22). Vergangene Zeit ist gewonnen oder verloren. Man hat keine Gewalt mehr über sie. Von den Gesetzlosen wird gesagt: „Denn wie Gras werden sie schnell verwelken, und wie grünes, frisches Gras werden sie dahinschwinden“ (Ps. 37:2).
6. Inwiefern unterscheidet sich die Zukunft von der Vergangenheit, und weshalb sollten wir besonders an der Zukunft interessiert sein?
6 Die Zukunft. Die Zukunft ist anders. Sie fließt stets auf uns zu. Mit Hilfe des Wortes Gottes können wir Hindernisse erkennen, die vor uns auftauchen, und uns vorbereiten, sie zu überwinden. Wir können uns „Schätze im Himmel“ aufhäufen (Mat. 6:20). Diese Schätze werden vom Strom der Zeit nicht hinweggespült werden. Sie werden nicht von uns zu trennen sein und bis in alle Ewigkeit Bestand haben. Wir sind daran interessiert, unsere Zeit weise zu gebrauchen, denn das hat einen Einfluß auf unsere Zukunft (Eph. 5:15, 16).
7. Welche Zeitanzeiger hat Jehova für den Menschen geschaffen?
7 Zeitanzeiger. Die heutigen Uhren sind Zeitanzeiger und Zeitmesser. Jehova, der Schöpfer, hat ebenfalls riesige Zeitanzeiger in Bewegung gesetzt — die Erde, die sich um ihre Achse dreht, den Mond, der um 1. Mo. 1:14). Somit bewegen sich diese vielen Himmelskörper auf genauen Umlaufbahnen im Verhältnis zueinander und teilen unaufhörlich und unverkennbar die in einer Richtung fließende Zeit ein.
die Erde kreist, und die Sonne —, damit der Mensch von seinem Standort auf der Erde aus genau über die Zeit unterrichtet ist. „Und Gott sprach weiter: ‚Es sollen Lichter in der Ausdehnung der Himmel werden, um eine Scheidung zwischen dem Tag und der Nacht herbeizuführen; und sie sollen als Zeichen und zur Bestimmung von Zeitabschnitten und Tagen und Jahren dienen‘ “ (8. Welche unterschiedlichen Bedeutungen hat das Wort „Tag“ in der Bibel?
8 Tag. Das Wort „Tag“ hat in der Bibel unterschiedliche Bedeutungen, so wie es auch in der heutigen Zeit auf verschiedene Weise angewandt werden kann. Dadurch, daß die Erde eine vollständige Umdrehung um ihre Achse macht, bestimmt sie die Grenzen eines Tages von 24 Stunden. Dieser „Tag“ besteht aus der Zeit des Tageslichts und der Nachtzeit, im ganzen 24 Stunden (Joh. 20:19). Aber auch die Zeit des Tageslichts selbst, die gewöhnlich im Durchschnitt zwölf Stunden dauert, wird Tag genannt. „Und Gott begann das Licht Tag zu nennen, die Finsternis aber nannte er Nacht“ (1. Mo. 1:5). So entstand das Wort „Nacht“, eine Zeit der Dunkelheit, die gewöhnlich zwölf Stunden dauert (2. Mo. 10:13). Eine weitere Bedeutung liegt vor, wo sich das Wort „Tag[e]“ auf einen Zeitabschnitt bezieht, der mit irgendeiner hervorragenden Person verbunden ist. Zum Beispiel sah Jesaja seine Vision „in den Tagen des Usija, Jotham, Ahas und Hiskia“ (Jes. 1:1), und die Tage Noahs und Lots werden in prophetischem Sinne erwähnt (Luk. 17:26-30). Ein anderes Beispiel, das zeigt, daß das Wort „Tag“ verschieden angewandt und in übertragenem Sinne gebraucht werden kann, sind die Worte des Petrus, „e i n Tag [sei] bei Jehova wie tausend Jahre“ (2. Pet. 3:8). Die im ersten Buch Mose genannten Schöpfungstage schließen eine noch längere Zeitspanne ein: Millennien (1. Mo. 2:2, 3; 2. Mo. 20:11). Der Kontext in der Bibel läßt erkennen, wie das Wort „Tag“ angewendet werden muß.
9. (a) Worauf ist die Einteilung eines Tages in 24 Stunden von je 60 Minuten zurückzuführen? (b) Welche Zeitangaben werden in den Hebräischen Schriften erwähnt?
9 Stunde. Die Einteilung des Tages in 24 Stunden kann bis nach Ägypten zurückverfolgt werden. Die heute übliche Unterteilung der Stunde in 60 Minuten wurde von babylonischen Mathematikern eingeführt. In den Hebräischen Schriften wird nichts von einer Einteilung in Stunden gesagt. * Statt dessen werden darin als Zeitangaben Ausdrücke verwendet wie „Morgen“, „Mittag“ und „Abendzeit“ (1. Mo. 24:11; 43:16; 5. Mo. 28:29; 1. Kö. 18:26). Die Nacht wurde in drei Abschnitte unterteilt, die man „Nachtwachen“ nannte (Ps. 63:6); zwei werden in der Bibel besonders erwähnt: ‘die mittlere Nachtwache’ (Ri. 7:19) und ‘die Morgenwache’ (2. Mo. 14:24; 1. Sam. 11:11).
10. Wie wurden in den Tagen Jesu die Stunden gezählt, und wie hilft uns diese Erkenntnis, die Zeit des Todes Jesu festzustellen?
10 In den Christlichen Griechischen Schriften wird die „Stunde“ aber häufig erwähnt (Joh. 12:23; Mat. 20:2-6). Die Stunden wurden von Sonnenaufgang oder etwa 6 Uhr an gezählt. In der Bibel ist von der ‘dritten Stunde’ die Rede, was etwa 9 Uhr wäre. Die „sechste Stunde“ wird in dem Bericht über Jesu Hinrichtung am Pfahl als die Zeit erwähnt, zu der Dunkelheit über Jerusalem hereinbrach, die Zeit, als Jesus an den Pfahl geschlagen wurde. Für uns wäre das mittags um zwölf. Es heißt, Jesus sei „um die neunte Stunde“ oder etwa gegen 15 Uhr am Marterpfahl gestorben (Mar. 15:25; Luk. 23:44; Mat. 27:45, 46). *
11. Wie lange schon wird die „Woche“ als Zeitmaß gebraucht?
11 Woche. Der Mensch begann früh in der Geschichte, seine Zeit in Zyklen von sieben Tagen einzuteilen. Er folgte damit dem Beispiel seines Schöpfers, der die sechs Schöpfungstage mit einer siebten Periode, auch Tag genannt, zum krönenden Abschluß brachte. Noah berechnete die Zeit in Sieben-Tage-Zyklen. Das hebräische Wort für „Woche“ bedeutet wörtlich „siebent“ und bezieht sich auf eine Einheit von sieben (1. Mo. 2:2, 3; 8:10, 12; 29:27).
12. Was ist ein Mondmonat, und wie unterscheidet er sich von unseren heutigen Monaten?
12 Mondmonate. Die Bibel spricht von ‘Mondmonaten’ (2. Mo. 2:2; 5. Mo. 21:13; 33:14; Esra 6:15). Unsere heutigen Monate sind keine Mondmonate, weil sie nicht durch den Mond bestimmt werden. Sie sind lediglich zwölf willkürlich festgelegte Abschnitte des Sonnenjahres. Ein Mondmonat wird durch den Neumond bestimmt. Ein vollständiger Ablauf der vier Mondphasen wird Lunation genannt; sie dauert durchschnittlich 29 Tage, 12 Stunden und 44 Minuten. Man braucht nur die Form des Mondes zu betrachten, um ungefähr den Tag des Mondmonats anzugeben.
13. Welche genauen Zeitangaben über die Sintflut wurden aufgezeichnet?
13 Noah hat anscheinend Ereignisse nicht streng nach Mondmonaten aufgezeichnet, sondern eher nach Monaten von je 30 Tagen. Aus dem Logbuch, das er in der Arche führte, erfahren wir, daß die Wasser der Flut fünf Monate oder „hundertfünfzig Tage“ die Erde bedeckten. Nach zwölf Monaten und zehn Tagen war die Erde trocken, so daß die Insassen der Arche diese verlassen konnten. Hinsichtlich dieser epochemachenden Ereignisse wurden also genaue Zeitangaben gemacht (1. Mo. 7:11, 24; 8:3, 4, 14-19).
14. (a) Wie sorgte Jehova dafür, daß es die Jahreszeiten gibt? (b) Wie lange wird es Jahreszeiten geben?
1. Mo. 1:14). Diese sind bedingt durch die Neigung der Erdachse mit einem Neigungswinkel von 23,5 Grad zur Bahnebene der Erde um die Sonne. Demzufolge ist zuerst die südliche Halbkugel der Sonne zugewandt und sechs Monate später die nördliche, so daß die Jahreszeiten in einer gewissen Reihenfolge kommen und gehen. Dieser Wechsel der Jahreszeiten sorgt für Vielfalt und Gegensätze und bestimmt die Zeiten für das Pflanzen und das Ernten. Gottes Wort versichert uns, daß der Wechsel der Jahreszeiten und die damit verbundenen Gegensätze für immer bestehenbleiben: „Alle Tage, da die Erde besteht, werden Saat und Ernte und Kälte und Hitze und Sommer und Winter und Tag und Nacht niemals aufhören“ (1. Mo. 8:22).
14 Jahreszeiten. Als Jehova die Erde so herrichtete, daß sie bewohnbar war, sorgte er in seiner Weisheit und Liebe dafür, daß es die verschiedenen Jahreszeiten gibt (15, 16. (a) Wie kann im Land der Verheißung die Regenzeit unterteilt werden? (b) Beschreibe die Regenzeit und ihre Beziehung zur landwirtschaftlichen Tätigkeit.
15 Im allgemeinen kann im Land der Verheißung das Jahr in die Regen- und die Trockenzeit eingeteilt werden. Ungefähr von Mitte April bis Mitte Oktober fällt nur sehr wenig Regen. Die Regenzeit kann in den Früh- oder „Herbstregen“ (Oktober/November), die starken Winterregenfälle, begleitet von kaltem Wetter (Dezember bis Februar), und den Spät- oder „Frühlingsregen“ (März/April) unterteilt werden (5. Mo. 11:14; Joel 2:23). Hierbei handelt es sich nur um grobe Angaben, denn aufgrund von Klimaabweichungen in den verschiedenen Landesteilen überschneiden sich die Jahreszeiten. Der Frühregen weicht den trockenen Erdboden auf, so daß die Zeit des „Pflügens“ und der „Aussaat“ in den Oktober/November fällt (2. Mo. 34:21; 3. Mo. 26:5). Während der heftigen Winterregenfälle von Dezember bis Februar ist es nichts Ungewöhnliches, wenn es schneit, und im Januar und Februar kann die Temperatur in den höheren Lagen unter den Gefrierpunkt sinken. Die Bibel berichtet davon, daß Benaja, einer von Davids starken Männern, „an einem Tag des Schneefalls“ einen Löwen tötete (2. Sam. 23:20).
16 In den Monaten März und April (sie entsprechen in etwa den hebräischen Monaten Nisan und Ijjar) fällt der „Frühlingsregen“ (Sach. 10:1). Das ist der Spätregen, der nötig ist, um das im Herbst gesäte Getreide aufquellen zu lassen und damit eine gute Ernte folgt (Hos. 6:3; Jak. 5:7). In dieser Jahreszeit wird auch die Frühernte eingebracht, und Gott gebot Israel, die Erstlinge der Ernte am 16. Nisan darzubringen (3. Mo. 23:10; Ruth 1:22). Es ist eine Zeit der Schönheit und der Wonne. „Blüten sind im Land erschienen, ja die Zeit zum Beschneiden der Reben ist gekommen, und die Stimme der Turteltaube, sie ist gehört worden in unserem Land. Was den Feigenbaum betrifft, er hat seine Frühfeigen eine reife Farbe gewinnen lassen; und die Weinstöcke stehen in Blüte, sie haben ihren Duft gespendet“ (Hoh. 2:12, 13).
17. (a) Wodurch werden die Früchte während der Trockenzeit vor dem Vertrocknen bewahrt? (b) Betrachte die Tabelle „Das Jahr der Israeliten“, und teile das Jahr in Jahreszeiten ein, wie sie in den Absätzen 15 bis 17 besprochen werden. (c) Wann ist die Frühernte (siehe Absatz 16), wann die Getreideernte und die Zeit, in der die Früchte geerntet werden, und welche Feste fielen mit diesen Ereignissen zusammen?
17 Gegen Mitte April beginnt die Trockenzeit, aber fast die ganze Zeit hindurch fällt besonders in den Küstengebieten und an den westlichen Berghängen eine große Menge Tau, der die Sommerfrüchte vor dem Vertrocknen bewahrt (5. Mo. 33:28). Im Mai wird Getreide geerntet, und am Ende des Monats wurde das Fest der Wochen (Pfingsten) gefeiert (3. Mo. 23:15-21). Wenn dann das Wetter wärmer und der Erdboden trockener wird, reifen die Trauben an den Weinstöcken und werden geerntet, gefolgt von den anderen Sommerfrüchten, wie zum Beispiel Oliven, Datteln und Feigen (2. Sam. 16:1). Mit dem Ende der Trockenzeit und dem Beginn des Frühregens ist der ganze Ertrag des Landes eingebracht, und zu dieser Zeit (etwa Anfang Oktober) wurde das Laubhüttenfest gefeiert (2. Mo. 23:16; 3. Mo. 23:29-43).
18. (a) Wieso ist die Bedeutung des hebräischen Wortes für „Jahr“ passend? (b) Was ist, von der Erde aus gesehen, ein Sonnenjahr?
18 Jahr. In unserer Betrachtung der Zeit in Verbindung mit der Bibel kommen wir nun zu dem Begriff „Jahr“. Seit Beginn der Geschichte des Menschen wird das Jahr erwähnt (1. Mo. 1:14). Das hebräische Wort für „Jahr“, schanáh, kommt von einer Wurzel, die „wiederholen“, „wieder tun“ bedeutet, und vermittelt den Gedanken von einem zeitlichen Kreislauf. Das ist passend, denn jedes Jahr wiederholen sich die Jahreszeiten. Ein Jahr ist die Dauer eines Umlaufs der Erde um die Sonne. Die Erde benötigt, von unserem Planeten aus gesehen, genau 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden oder ungefähr 365 1⁄4 Tage, um die Sonne vollständig zu umkreisen. Dieser Zeitabschnitt wird als Sonnenjahr bezeichnet.
19. (a) Wie wurden früher die biblischen Jahre berechnet? (b) Welches „heilige Jahr“ verordnete Jehova später?
19 Das biblische Jahr. In frühen biblischen Zeiten dauerte das Jahr von einem Herbst bis zum andern. Diese Art der Berechnung war besonders auf das Leben in der Landwirtschaft abgestimmt, denn das Jahr begann im ersten Teil des heutigen Oktobers mit dem Pflügen und Säen und endete mit dem Einbringen der Ernte. Für Noah nahm das Jahr im Herbst seinen Anfang. Er schrieb, daß die Sintflut „im zweiten Monat“ begann, was der letzten Oktoberhälfte und der ersten Novemberhälfte entspricht (1. Mo. 7:11, Fußnote). Noch heute fängt für viele Völker das Jahr im Herbst an. Zur Zeit des Auszugs aus Ägypten im Jahre 1513 v. u. Z. verordnete Jehova, daß der Abib (Nisan) für die Juden „der Anfang der Monate“ werden solle, so daß sie von da an ein heiliges Jahr hatten, das von Frühjahr bis Frühjahr dauerte (2. Mo. 12:2). Heute halten sich die Juden jedoch an ein landwirtschaftliches oder bürgerliches Jahr, das im Herbst mit dem Monat Tischri beginnt.
20. Wie wurde das Mondjahr ausgeglichen, damit es mit dem Sonnenjahr übereinstimmte, und was sind Lunisolarjahre?
20 Lunisolarjahr. Bis zur Zeit Christi zählten die meisten Völker die Zeit in Mondjahren; man hat auf verschiedene Weise versucht, das Mondjahr auszugleichen, damit es mit dem Sonnenjahr mehr oder weniger übereinstimmte. Das gewöhnliche Mondjahr mit zwölf Mondmonaten hat 354 Tage, wobei die Monate 29 bzw. 30 Tage zählen, je nachdem, wann der Neumond erscheint. Das Mondjahr ist also 11 1⁄4 Tage kürzer als das Sonnenjahr, das 365 1⁄4 Tage hat. Bei den Hebräern war das Mondjahr in Geltung. Auf welche Weise sie einen Ausgleich schafften, damit es mit dem Sonnenjahr und den Jahreszeiten übereinstimmte, wird in der Bibel nicht erklärt, aber sie müssen, wenn nötig, zusätzliche Monate oder Schaltmonate eingefügt haben. Später, im 5. Jahrhundert v. u. Z., wurden Monate nach einem gewissen System — heute als der Metonische Zyklus bekannt — eingeschaltet. Gemäß diesem System wurde in je 19 Jahren siebenmal ein Monat eingeschaltet; im jüdischen Kalender geschah dies nach dem zwölften Monat, Adar, und der Schaltmonat wurde Veadar oder „zweiter Adar“ genannt. Da der Mondkalender also nach der Sonne ausgerichtet wurde, nennt man die Jahre von 12 bzw. 13 Monaten Lunisolarjahre.
21. (a) Was ist der Julianische Kalender? (b) Wieso ist der Gregorianische Kalender genauer?
21 Julianischer und Gregorianischer Kalender. Ein Kalender ist ein System, durch das der Anfang und die Länge des Jahres festgelegt sowie seine Einteilung in der zeitlichen Folge geregelt wird. Der Julianische Kalender wurde im Jahre 46 v. u. Z. von Julius Cäsar eingeführt, denn er wollte, daß sich das römische Volk nicht mehr nach dem Mondjahr, sondern nach dem Sonnenjahr richtete. Das Julianische Kalenderjahr besteht aus 365 Tagen; allerdings wird jedem vierten Jahr (Schaltjahr) ein Tag hinzugefügt, so daß es 366 Tage hat. Im Laufe der Zeit stellte man jedoch fest, daß das Julianische Kalenderjahr eigentlich um etwas mehr als elf Minuten länger war als ein Sonnenjahr. Infolgedessen ergab sich bis zum 16. Jahrhundert eine Fehlerquote von zehn vollen Tagen. Daher nahm Papst Gregor XIII. im Jahre 1582 eine geringfügige Korrektur vor, wodurch er den Kalender einführte, der heute als der Gregorianische Kalender bekannt ist. Nach einem päpstlichen Erlaß sollten im Jahre 1582 zehn Tage ausgelassen werden, so daß auf den 4. Oktober unmittelbar der 15. Oktober folgte. Gemäß dem Gregorianischen Kalender werden von den Jahren mit vollen Hunderterzahlen nur diejenigen als Schaltjahre gerechnet, deren Zahl durch 400 teilbar ist. Zum Beispiel war im Gegensatz zum Jahr 2000 das Jahr 1900 kein Schaltjahr, denn die Zahl 1 900 ist nicht durch 400 teilbar. Der Gregorianische Kalender ist heute in den meisten Teilen der Welt allgemein in Gebrauch.
22, 23. Wie lange dauert ein prophetisches Jahr?
22 Das prophetische „Jahr“. In der biblischen Prophetie wird das Wort „Jahr“ oft in einem besonderen Sinne als Entsprechung von zwölf Monaten verwendet, wobei jeder Monat dreißig Tage hat, was insgesamt 360 Tage ergibt. Man beachte, was eine Autorität in einem Kommentar zu Hesekiel 4:5, 6 sagt: „Wir müssen davon ausgehen, daß für Hesekiel ein Jahr 360 Tage zählte. Das ist weder ein Sonnenjahr, noch ist es ein Mondjahr. Es ist ein ‚Durchschnitts‘-Jahr, in dem jeder Monat 30 Tage hat.“ *
23 Ein prophetisches Jahr wird auch als „Zeit“ bezeichnet. Eine nähere Betrachtung von Offenbarung 11:2, 3 und 12:6, 14 zeigt, wieso eine „Zeit“ mit 360 Tagen gleichgesetzt wird. In Prophezeiungen wird manchmal ein Jahr symbolisch als ein „Tag“ dargestellt (Hes. 4:5, 6).
24. Womit fingen viele Völker der alten Zeit an zu zählen?
24 Kein Jahr null. Völker der alten Zeit, wie zum Beispiel die gelehrten Griechen, die Römer und die Juden, hatten keine Vorstellung von einer Null. Sie zählten alles von eins an. Hast du, als du in der Schule die römischen Zahlen lerntest (I, II, III, IV, V, X usw.), eine Ziffer für null kennengelernt? Nein, denn die Römer hatten keine. Da die Römer also keine Null gebrauchten, begann unsere Zeitrechnung nicht mit dem Jahr null, sondern mit dem Jahr 1 u. Z. Das führte zur Verwendung von Ordnungszahlen wie erster (1.), zweiter (2.), dritter (3.), zehnter (10.) und hundertster (100.). In der neuzeitlichen Mathematik stellt man sich vor, daß alles von nichts oder von null anfängt. Die Null wurde wahrscheinlich von den Hindus ersonnen.
25. Wie unterscheiden sich Ordnungszahlen von Grundzahlen?
25 Man muß also bei Ordnungszahlen jeweils eins abziehen, um die volle Zahl zu erhalten. Angenommen, es ist die Rede von einem Datum im 20. Jahrhundert. Bedeutet das, daß es volle 20 Jahrhunderte gegeben hat? Nein, sondern nur 19 volle Jahrhunderte zuzüglich einiger Jahre. Um vollständige Zahlen auszudrücken, werden in der Bibel und in der neuzeitlichen Mathematik Grundzahlen wie 1, 2, 3, 10 und 100 verwendet. Diese werden auch „ganze Zahlen“ genannt.
26. Wie kann man ausrechnen, (a) wie viele Jahre vom 1. Oktober 607 v. u. Z. bis zum 1. Oktober 1914 u. Z. verstrichen sind, (b) zu welchem Datum man käme, wenn man 2 520 Jahre vom 1. Oktober 607 v. u. Z. an zählen würde?
26 Da unsere Zeitrechnung nicht mit dem Jahr null, sondern mit dem Jahr 1 u. Z. begann und die Jahre vor unserer Zeitrechnung nicht von dem Jahr null, sondern von dem Jahr 1 v. u. Z. an gezählt werden, ist die Jahreszahl irgendeines Datums in Wirklichkeit eine Ordnungszahl. Das bedeutet, daß im Jahre 1990 u. Z. tatsächlich 1 989 volle Jahre seit dem Anfang unserer Zeitrechnung vergangen sind, und am 1. Juli 1990 sind 1 989 Jahre zuzüglich eines halben Jahres vergangen. Derselbe Grundsatz hat auf Daten vor unserer Zeitrechnung Anwendung. Um auszurechnen, wie viele Jahre vom 1. Oktober 607 v. u. Z. bis zum 1. Oktober 1914 u. Z. verstrichen sind, muß man 606 Jahre (zuzüglich der letzten drei Monate des vorherigen Jahres) zu 1 913 Jahren (zuzüglich der ersten neun Monate des nächsten Jahres) hinzuzählen; das Ergebnis ist: 2 519 Jahre (plus zwölf Monate). Fügt man die zwölf Monate den 2 519 Jahren hinzu, so erhält man 2 520 Jahre. Oder wenn man herausfinden will, zu welchem Datum man käme, wenn man 2 520 Jahre vom 1. Oktober 607 v. u. Z. an zählen würde, muß man beachten, daß 607 eine Ordnungszahl ist; sie stellt in Wirklichkeit nur 606 volle Jahre dar. Da das Ausgangsdatum aber nicht der 31. Dezember 607 v. u. Z. ist, sondern der 1. Oktober 607 v. u. Z., müssen die letzten drei Monate des Jahres 607 v. u. Z. zum Jahr 606 hinzugezählt werden. Dann zieht man 606 1⁄4 Jahre von 2 520 Jahren ab. Es bleiben 1 913 3⁄4 Jahre. Rechnet man also vom 1. Oktober 607 v. u. Z. an 2 520 Jahre weiter, wird man 1 913 3⁄4 Jahre in unsere Zeitrechnung hineingeführt. Da es sich um 1 913 volle Jahre handelt, kommt man zum Anfang des Jahres 1914 u. Z.; rechnet man ein 3⁄4 Jahr hinzu, kommt man zum 1. Oktober 1914 u. Z. *
27. Was sind Schlüsseldaten, und wieso sind sie von großem Wert?
27 Schlüsseldaten. Die zuverlässige biblische Zeitrechnung beruht auf bestimmten Schlüsseldaten. Ein Schlüsseldatum ist ein Datum in der Geschichte, das weithin als gesichert gilt und einem herausragenden Ereignis entspricht, das in der Bibel aufgezeichnet ist. Von diesem Datum ausgehend, kann man eine Reihe biblischer Ereignisse mit Sicherheit zeitlich einordnen. Steht das Schlüsseldatum einmal fest, so kann man von diesem Zeitpunkt aus anhand genauer Aufzeichnungen in der Bibel — beispielsweise anhand von Angaben über die Lebenszeit von Personen oder über die Regierungszeit von Königen — entweder rückwärts oder vorwärts rechnen. Man kann also, wenn man von einem festgelegten Punkt ausgeht, mit Hilfe der in der Bibel selbst enthaltenen zuverlässigen Chronologie viele biblische Ereignisse zeitlich bestimmen.
28. Welches Schlüsseldatum gibt es für die Hebräischen Schriften?
28 Schlüsseldatum für die Hebräischen Schriften. Ein herausragendes Ereignis, das sowohl in der Bibel als auch in weltlichen Geschichtsberichten vorkommt, ist der Sturz der Stadt Babylon durch die Meder und Perser unter der Leitung des Cyrus. Die Bibel berichtet von diesem Ereignis in Daniel 5:30. Verschiedene Geschichtsquellen (u. a. Diodor, Africanus, Eusebius und Ptolemäus sowie babylonische Tafeln) bestätigen das Jahr 539 v. u. Z. als das Jahr, in dem Cyrus Babylon stürzte. In der Nabonid-Chronik erscheinen der Monat und der Tag, an dem die Stadt gestürzt wurde (das Jahr fehlt). Weltliche Chronologen haben demnach den 11. Oktober 539 v. u. Z., gemäß dem Julianischen Kalender, oder den 5. Oktober, gemäß dem Gregorianischen Kalender, für den Sturz Babylons festgelegt. *
29. Wann wurde die Verordnung des Cyrus herausgegeben, und wofür räumte sie Gelegenheit ein?
29 Cyrus gab nach dem Sturz Babylons und während seines ersten Jahres als Herrscher über die besiegte Stadt die bekannte Verordnung heraus, in der er den Juden erlaubte, nach Jerusalem zurückzukehren. Zieht man den Bibelbericht in Betracht, so wurde diese Verordnung wahrscheinlich gegen Ende des Jahres 538 v. u. Z. oder im Frühling 537 v. u. Z. erlassen. Das hätte den Juden genügend Gelegenheit gegeben, sich wieder in ihrer Heimat niederzulassen und nach Jerusalem hinaufzugehen, um die Anbetung Jehovas Esra 1:1-4; 3:1-6). *
im ‘siebten Monat’, Tischri, oder um den 1. Oktober 537 v. u. Z. wiederherzustellen (30. Wie kann man mit Hilfe eines Schlüsseldatums und erfüllter Prophetie die Zeit der Taufe Jesu und die Zeit seiner Geburt bestimmen?
30 Schlüsseldatum für die Christlichen Griechischen Schriften. Ein Schlüsseldatum für die Christlichen Griechischen Schriften wird durch den Zeitpunkt bestimmt, zu dem Tiberius Cäsar der Nachfolger von Kaiser Augustus wurde. Augustus starb am 17. August 14 u. Z. (Gregorianischer Kalender); Tiberius wurde am 15. September 14 u. Z. vom römischen Senat als Kaiser bestätigt. In Lukas 3:1, 3 wird erklärt, daß Johannes der Täufer seinen Dienst im 15. Jahr der Regierung des Tiberius begann. Wenn man vom Tod des Augustus an gezählt hat, dauerte das 15. Jahr von August 28 u. Z. bis August 29 u. Z. Hat man aber von dem Zeitpunkt an gezählt, wo Tiberius vom Senat als Kaiser bestätigt wurde, so dauerte das betreffende Jahr von September 28 u. Z. bis September 29 u. Z. Bald darauf kam Jesus, der „ungefähr dreißig Jahre alt“ und etwa sechs Monate jünger war als Johannes der Täufer, um getauft zu werden (Luk. 3:2, 21-23; 1:34-38). Das stimmt mit der Prophezeiung aus Daniel 9:25 überein, die besagt, daß „vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem [und seine Mauer] wiederherzustellen“, bis zum Erscheinen des Messias 69 „Wochen“ (prophetische „Wochen“ von je sieben Jahren, also insgesamt 483 Jahre) vergehen sollten (Dan. 9:24, Fußnote). Im Jahre 455 v. u. Z. ließ Artaxerxes (Longimanus) dieses ‘Wort’ ergehen, und Nehemia führte es im letzten Teil jenes Jahres aus. Und als sich Jesus 483 Jahre später, in der zweiten Hälfte des Jahres 29 u. Z., von Johannes taufen ließ, wurde er von Gott mit heiligem Geist gesalbt, so daß er der Messias oder Gesalbte wurde. Daß Jesus im letzten Teil des Jahres getauft wurde und seinen Dienst aufnahm, stimmt ebenfalls mit der Prophezeiung überein, in der es heißt, daß er „zur Hälfte der Woche“ von Jahren (oder nach dreieinhalb Jahren) abgeschnitten werden sollte (Dan. 9:27). Da er im Frühjahr starb, muß sein Dienst von dreieinhalb Jahren gegen Herbst des Jahres 29 u. Z. begonnen haben. * Übrigens bestätigen diese beiden Beweisführungen auch, daß Jesus im Herbst des Jahres 2 v. u. Z. geboren wurde, denn aus Lukas 3:23 geht hervor, daß Jesus etwa 30 Jahre alt war, als er mit seinem Werk begann. *
31. (a) Warum scheint die Zeit verschieden schnell zu vergehen? (b) Welchen Vorteil haben deshalb junge Leute?
31 Wie die Zeit schneller vergeht. Eine alte Redewendung heißt: „Beim Warten wird die Zeit lang.“ Es stimmt, daß die Zeit scheinbar viel langsamer vergeht, wenn wir auf sie achten, wenn wir uns ihrer bewußt sind und wenn wir darauf warten, daß etwas geschieht. Sind wir jedoch beschäftigt und an unserer Arbeit, die wir gerade verrichten, interessiert und gehen darin auf, dann scheint die Zeit nur so dahinzufliegen. Es hat auch den Anschein, daß die Zeit für alte Leute viel schneller vergeht als für kleine Kinder. Wie kommt das? Ein dem Leben eines Einjährigen hinzugefügtes Jahr bedeutet eine 100prozentige Mehrung der Lebenserfahrung. Ein dem Leben eines Fünfzigjährigen hinzugefügtes Jahr bedeutet nur zwei Prozent mehr. Dem Kind erscheint ein Jahr als eine sehr lange Zeit. Der ältere Mensch findet — wenn er beschäftigt und bei guter Gesundheit ist —, daß die Jahre immer schneller zu verrinnen scheinen. Er kann die Worte Salomos besser verstehen, der sagte: „Es [gibt] nichts Neues unter der Sonne.“ Andererseits stehen jungen Leuten noch die scheinbar langsamer vergehenden Jahre zur Verfügung, in denen sie sich noch entwickeln. Statt mit einer materialistischen Welt ‘nach Wind zu haschen’, können sie diese Jahre nutzen und auf gottgefällige Weise viele Erfahrungen sammeln. Die folgenden Worte Salomos sind zeitgemäß: „Gedenke nun deines großen Schöpfers in den Tagen deines Jünglingsalters, bevor die unglücklichen Tage herankommen oder die Jahre sich eingestellt haben, da du sagen wirst: ‚Ich habe kein Gefallen daran‘ “ (Pred. 1:9, 14; 12:1).
32. Wie werden die Menschen Jehovas Ansicht über die Zeit noch besser erfassen können?
32 Die Zeit, in der die Menschen ewig leben werden. Es steht jedoch eine schöne Zeit bevor, in der jegliches Unglück und Elend der Vergangenheit angehören werden. Gerechtigkeitsliebende Menschen, deren ‘Zeiten in Jehovas Hand sind’, können sich darauf freuen, im Herrschaftsgebiet des Königreiches Gottes ewig leben zu dürfen (Ps. 31:14-16; Mat. 25:34, 46). Unter dem Königreich wird es keinen Tod mehr geben (Offb. 21:4). Müßiggang, Krankheit, Langeweile und Nichtigkeit werden vergangen sein. Es wird interessante Arbeit zu tun geben, die Freude macht, bei der der Mensch seine vollkommenen Fähigkeiten einsetzen kann und die ihm tiefe Befriedigung bringen wird. Die Jahre werden scheinbar immer schneller dahinfliegen, und ständig wird er sich über neue glückliche Ereignisse freuen können, die sich in sein Gedächtnis eingraben werden. Während die Jahrtausende vergehen, werden die Bewohner der Erde Jehovas Ansicht über die Zeit zweifellos noch besser erfassen können: ‘Denn tausend Jahre sind in Jehovas Augen nur wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist’ (Ps. 90:4).
33. Was hat Jehova in Verbindung mit der Zeit geboten?
33 Wenn wir den Strom der Zeit von unserem gegenwärtigen menschlichen Standpunkt aus betrachten und Gottes Verheißung einer neuen Welt der Gerechtigkeit berücksichtigen, freuen wir uns bestimmt auf den Tag, an dem die bevorstehenden Segnungen verwirklicht werden: „Denn daß dort der Segen sei, hat Jehova geboten, ja Leben bis auf unabsehbare Zeit“ (Ps. 133:3).
[Fußnoten]
^ Abs. 9 Das Wort „Stunde“ erscheint in der Parallel-Bibel in Daniel 3:6, 15; 4:16, 30 (19, 33); 5:5 (aus dem Aramäischen übersetzt); in dem Werk Lexicon in Veteris Testamenti Libros von L. Koehler und W. Baumgartner (2. Auflage, 1958, Seite 1133, 1134) wird die Bedeutung des Wortes jedoch mit „Augenblick, eine kurze Zeit“ wiedergegeben. In der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift wird es mit „Augenblick“ übersetzt.
^ Abs. 10 Siehe die Fußnoten in den angegebenen Schriftstellen.
^ Abs. 22 J. Van Goudoever, Biblical Calendars, 1961, Seite 75.
[Studienfragen]
[Übersicht auf Seite 281]
DAS JAHR DER ISRAELITEN
Name des Monats Nisan (Abib)
Entsprechung März/April
Religiöses Jahr 1. Monat
Bürgerliches Jahr 7. Monat
Zitate 2. Mo. 13:4; Neh. 2:1
Feste und 14. Nisan Passah
Feiern 15.—21. Nisan Fest der ungesäuerten Brote
16.Nisan Darbringen der Erstlingsfrucht
Name des Monats Iijar (Siw)
Entsprechung April/Mai
Religiöses Jahr 2. Monat
Bürgerliches Jahr 8. Monat
Zitate 1. Kö. 6:1
Name des Monats Siwan
Entsprechung Mai/Juni
Religiöses Jahr 3. Monat
Bürgerliches Jahr 9. Monat
Zitate Esth. 8:9
Feste und 6. Siwan Fest der Wochen (Pfingsten)
Feiern
Name des Monats Tammus
Entsprechung Juni/Juli
Religiöses Jahr 4. Monat
Bürgerliches Jahr 10. Monat
Zitate Jer. 52:6
Name des Monats Ab
Entsprechung Juli/August
Religiöses Jahr 5. Monat
Bürgerliches Jahr 11. Monat
Zitate Esra 7:8
Name des Monats Elul
Entsprechung August/September
Religiöses Jahr 6. Monat
Bürgerliches Jahr 12. Monat
Zitate Neh. 6:15
Name des Monats Tischri (Ethanim)
Entsprechung September/Oktober
Religiöses Jahr 7. Monat
Bürgerliches Jahr 1. Monat
Zitate 1. Kö. 8:2
Feste und 1. Tischri Tag des Trompetenschalls
Feiern 10. Tischri Sühnetag
15.—21. Tischri Laubhüttenfest
22. Tischri Feierliche Versammlung
Name des Monats Chäschwan (Bul)
Entsprechung Oktober/November
Religiöses Jahr 8. Monat
Bürgerliches Jahr 2. Monat
Zitate 1. Kö. 6:38
Name des Monats Kislew
Entsprechung November/Dezember
Religiöses Jahr 9. Monat
Bürgerliches Jahr 3. Monat
Zitate Neh. 1:1
Name des Monats Tebeth
Entsprechung Dezember/Januar
Religiöses Jahr 10. Monat
Bürgerliches Jahr 4. Monat
Zitate Esth. 2:16
Name des Monats Schebat
Entsprechung Januar/Februar
Religiöses Jahr 11. Monat
Bürgerliches Jahr 5. Monat
Zitate Sach. 1:7
Name des Monats Adar
Entsprechung Februar/März
Religiöses Jahr 12. Monat
Bürgerliches Jahr 6. Monat
Zitate Esth. 3:7
Name des Monats Vedar
Entsprechung (Schaltmonat)
Religiöses Jahr 13. Monat