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Pamphylien

Pamphylien

(Pamphỵlien).

Eine kleine römische Provinz an der S-Küste Kleinasiens. Paulus besuchte Pamphylien auf seiner ersten Missionsreise. Obwohl sich die Größe der Provinz im Lauf der Jahre geändert haben mag, ist man im Allgemeinen der Ansicht, dass es ein ungefähr 120 km langer und bis 50 km breiter Küstenstreifen war. Pamphylien grenzte im W an Lyzien, im N an die römische Provinz Galatien und im O an das Reich des Antiochos. An der Küste war das Klima heiß und tropisch, doch wenn man in die höheren Berge des Taurusgebirges vordrang, wurde es gemäßigter.

Die Bevölkerung soll eine Mischung aus Einheimischen und Griechen gewesen sein. Einige nehmen sogar an, dass das Wort Pamphylien „Land aller Stämme“ bedeutet (Der Kleine Pauly, 1979, Bd. 4, Sp. 441). Hier wohnten offensichtlich auch Juden oder Proselyten, denn zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. befanden sich Personen aus Pamphylien in Jerusalem und waren fassungslos, weil sie die Jünger ‘in ihrer eigenen Sprache’ reden hörten (Apg 2:6, 10).

An der Küste oder in Küstennähe lagen bedeutende Städte wie die Hafenstadt Attalia, Perge am Kestros (Aksu) und Side, wo Küstenpiraten ihre Beute verkauften und wo es einen Sklavenmarkt gab. Von Paphos auf Zypern segelten Paulus, Barnabas und Johannes Markus in nw. Richtung über das Meer „und kamen nach Perge in Pamphylien“. Es ist nicht genau bekannt, ob sie in Attalia anlegten und die wenigen Kilometer nach Perge zu Land zurücklegten oder ob sie direkt bis nach Perge segelten; der Kestros soll früher mindestens bis nach Perge schiffbar gewesen sein. In Perge trennte sich Johannes Markus von den anderen und kehrte nach Jerusalem zurück, Paulus und Barnabas aber zogen nordwärts durch die Berge nach Antiochia in Pisidien (in der Provinz Galatien) (Apg 13:13, 14; 15:38; 27:5). Diese Wegstrecke war wegen Straßenräubern berüchtigt. (Vgl. 2Ko 11:26.) Auf dem Rückweg reisten die beiden Christen durch Pamphylien nach Perge und predigten dort. Darauf gingen sie zum Hafen von Attalia und segelten von dort nach Antiochia in Syrien (Apg 14:24-26).

Im Lauf der Jahre kam Pamphylien unter lydische, persische, mazedonische und römische Herrschaft. Unter den Römern wurde es zu verschiedenen Zeiten mit Zilizien (im O), dann mit Galatien und schließlich mit Lyzien zu einer Provinz vereint (Apg 13:13; 16:6; 27:5).