Hieronymus, Sophronius Eusebius
Hieronymus (ca. 347 bis ca. 420 u. Z.) war Bibelgelehrter, Priester, Klosterleiter und drei Jahre lang Sekretär von Papst Damasus in Rom. Geboren wurde er in Stridon in der römischen Provinz Dalmatien.
Hieronymus verbindet man besonders mit der Vulgata, seiner Übersetzung der Bibel. Es handelte sich dabei um eine Übersetzung in das allgemein verbreitete Latein jener Zeit, die von den Menschen im Weströmischen Reich gut verstanden wurde. Die Vulgata war mehr als nur eine Überarbeitung von früheren lateinischen Bibelausgaben. Hieronymus bemühte sich, direkt aus den Ursprachen der Bibel (Hebräisch und Griechisch) zu übersetzen und nutzte außerdem die griechische Septuaginta. Die letzten 34 Jahre seines Lebens verbrachte er nicht weit von Jerusalem in Bethlehem, wo er verschiedenen Klöstern vorstand, seine hebräischen Sprachkenntnisse vertiefte und die Übersetzung der Hebräischen Schriften beendete. Sein Werk enthielt auch die Apokryphen, die damals in verschiedenen Ausgaben der Septuaginta zu finden waren. Doch Hieronymus unterschied ganz klar zwischen den kanonischen und den nicht kanonischen Büchern.
Im Laufe seiner Forschungen stellte Hieronymus fest, dass einige der griechischen Manuskripte, die er einsehen konnte, den Gottesnamen in Form des Tetragramms enthielten. Hieronymus war allerdings der Meinung, es handle sich dabei nur um einen von zehn Namen, die Gott seiner Ansicht nach hatte, und verwechselte so den Eigennamen Gottes mit dessen Titeln und Bezeichnungen. In seiner Übersetzung tauschte er den Gottesnamen gegen die Bezeichnungen „Herr“ und „Gott“ aus.