Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

Wir beobachten die Welt

Wir beobachten die Welt

Wir beobachten die Welt

Hippo-Sonnenschutz

„Während sich Menschen mit Sonnenschutzlotion einreiben müssen, nutzen Nilpferde ihren Schweiß als Schutz für ihre weitgehend unbehaarte Haut“, berichtet die Londoner Zeitung The Independent. Wissenschaftler aus Kyoto (Japan) nahmen bei Tieren aus dem Zoo von Tokio Abstriche der Substanz und analysierten sie. Dabei fanden sie heraus, dass das Sekret nicht nur gegen die tropische Sonneneinstrahlung schützt, sondern auch gegen Wundinfektionen. Die zunächst farblose, klebrige und alkalische Ausscheidung färbt sich schon bald rot und verwandelt sich dann allmählich in eine feste braune Masse, die sehr säurehaltig ist und dadurch stark keimtötend wirkt. Außerdem absorbiert die braune Schutzschicht die UV-Strahlen, ähnlich wie handelsübliche Sonnenschutzmittel. Allerdings werde, so die Zeitung, die Kosmetikindustrie so schnell keine Hippo-Sonnencreme auf den Markt bringen können. Erstens gebe es nämlich zu wenige Nilpferde zur Rohstoffgewinnung. Und zweitens stinke das Sekret ganz widerlich.

Hanteltraining gegen Altersdepression

Eine Studie hat ergeben, dass „Hanteltraining einen 50-prozentigen Rückgang von Depressionen bei älteren Menschen bewirken kann“, so die Zeitung The Australian. Dr. Nalin Singh, Facharzt für Altersheilkunde am Royal-Prince-Alfred-Krankenhaus von Sydney, schließt daraus, Gewichte zu stemmen sei als Therapie gegen Altersdepression womöglich genauso wirksam wie eine medikamentöse Behandlung. An der Studie waren 60 Männer und Frauen im Alter von durchschnittlich 72 Jahren beteiligt. Selbst bei denen, die nur geringfügig anstrengende Übungen machten, sei die Depression „um 30 Prozent zurückgegangen — der gleiche Wert wie bei der Gruppe, die stattdessen herkömmlich behandelt wurde“. Hanteltraining helfe nicht nur gegen Depression, sondern stärke auch die alternden Knochen und Muskeln und schütze ältere Menschen dadurch besser vor Stürzen. Außerdem sei es wirksam gegen Arthritis, Diabetes und hohen Blutdruck, schreibt die Zeitung. Dr. Singh empfiehlt Hanteltraining als „Therapie erster Wahl gegen Depressionen, besonders bei Älteren“.

Fernsehen macht aggressiv

„Kinder, die Soapoperas anschauen, werden dadurch zu allen möglichen unsozialen Verhaltensweisen angeregt: über andere herziehen, tratschen, Gerüchte verbreiten, einen Keil in Freundschaften treiben, Leute herumkommandieren und dergleichen mehr.“ Das ergab laut der Londoner Times eine der British Psychological Society vorgelegte Studie. Man habe einen deutlichen Zusammenhang herstellen können zwischen der Darstellung solcher indirekter Aggression in Fernsehprogrammen und dem unsozialen Verhalten Heranwachsender. In den übelsten Seifenopern seien durchschnittlich 14 Szenen pro Stunde vorgekommen, in denen über jemand hergezogen wurde. Die Dozentin Sarah Coyne von der Universität Central Lancashire (England) befürchtet, dass man jungen Leuten schlechte Rollenvorbilder liefert, wenn indirekte Aggression „konstant und massiv“ als gerechtfertigt, reizvoll oder lohnend dargestellt wird.

Spätfolgen von „Low-Carb“-Diät

Eine kohlenhydratarme Kost kann zwar die Pfunde purzeln lassen, aber man weiß noch sehr wenig darüber, wie sich solche Diäten langfristig auswirken. Manche Forscher befürchten, eine proteinreiche Ernährung könne die Leber und die Nieren schädigen sowie Knochenschwund und andere ernste Gesundheitsprobleme verursachen. „Eine Menge Leckereien der Low-Carb-Diäten — wie etwa Filet mignon mit Sauce béarnaise — sind überfrachtet mit gesättigten Fettsäuren“, heißt es in der Zeitschrift Time. Sie seien ein Hauptrisikofaktor für Herzerkrankungen und Schlaganfall, weil sie die Blutgefäße verstopften. Dagegen lassen, wie Dr. David Katz von der Yale University School of Public Health erklärt, zahlreiche Studien darauf schließen, dass man „länger lebt, auf Dauer sein Gewicht halten kann, das Risiko von Krebs, Herzgefäßerkrankungen, Diabetes, Magen- und Darmerkrankungen verringert und allgemein gesünder ist, wenn man viel Obst, Gemüse, Bohnen und Vollkornprodukte isst und sich damit ballaststoffreich ernährt und genügend komplexe Kohlenhydrate zu sich nimmt“.

Bemalte Skulpturen

„Nur unwillig verabschieden sich Archäologen und Kunsthistoriker vom Bild der edlen, in weißem Marmor daherkommenden Antike. Die Wahrheit ist: Sie war knallbunt.“ Das schreibt die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft. Obwohl antike Schriftquellen von bemalten Statuen sprechen und man auf Skulpturen Farbspuren fand, war das wissenschaftliche Interesse an dem Thema bislang sehr gering. Unlängst konnte jedoch durch die Untersuchung des so genannten Farbverwitterungsreliefs indirekt nachgewiesen werden, dass Statuen bemalt waren. Farbpigmente verwittern nämlich unterschiedlich schnell, sodass bestimmte Oberflächenteile einer Statue länger den Elementen ausgesetzt waren als andere. Dadurch entstand ein unterschiedliches Verwitterungsmuster, was auf mehrfarbige Bemalung schließen lässt. Demnach sei, so die Zeitschrift, „die Königsdisziplin der Bildhauerei, die Freiplastik, im Verständnis der Griechen und Römer erst mit ihrer Farbfassung vollendet und den ästhetischen Ansprüchen entsprechend schön“ gewesen.

Das schnellzüngige Chamäleon

Wie schafft es ein Chamäleon, seine Zunge so blitzartig herausschießen zu lassen, um Beute zu fangen? „Das Geheimnis ist ein Sprungfedermechanismus, in dem die Energie wie im gespannten Gummizug einer Schleuder gespeichert wird“, berichtet die Zeitschrift New Scientist. Wissenschaftlern war bekannt, dass elastisches Gewebe wie eine Hülle am Zungenknochen der Tiere befestigt und von Muskelfasern umgeben ist. Mithilfe von Hochgeschwindigkeitskameras fanden holländische Forscher jetzt heraus, dass die Echsen dieses Gewebe 200 Millisekunden vor einem Beuteschuss mit Muskelkraft „teleskopartig ineinander schieben und damit praktisch die ‚Sprungfeder‘ aufladen. Die so gespeicherte Energie kann sich innerhalb von nur 20 Millisekunden entladen“, sodass die Zunge regelrecht auf die Beute geschleudert wird.

Ungläubige Briten

„Großbritannien gehört zu den gottlosesten Ländern mit der geringsten Zahl Personen, die noch gläubig und religiös aktiv sind“, behauptet die Londoner Times, gestützt auf eine Umfrage unter 10 000 Personen in 10 Ländern. Ganze 46 Prozent der Briten gaben an, von jeher an Gott zu glauben; nur in Russland und Südkorea waren es noch weniger. Während in Nigeria, Indonesien und im Libanon über 90 Prozent die Überzeugung vertraten, den ihrer Meinung nach allein wahren Gott anzubeten, waren es in England nur 3 von 10 Befragten. In den meisten Ländern äußerten über 80 Prozent die Ansicht, an Gott zu glauben mache jemand zu einem besseren Menschen, doch dem pflichteten nur 56 Prozent der Briten bei. Und nur 52 Prozent von ihnen glaubten, Gott habe das Universum erschaffen — gegenüber 85 Prozent in den Vereinigten Staaten, 99 Prozent in Indonesien und 83 Prozent in Mexiko. Die Frage, ob die Welt friedlicher wäre, wenn es keine Religion gäbe, bejahten in den USA 6, in Indien 9 und in Israel 11 Prozent, aber in Großbritannien waren es 29 Prozent!