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Warum eigentlich Big Island?

Warum eigentlich Big Island?

Warum eigentlich Big Island?

VON EINEM ERWACHET!-MITARBEITER AUF HAWAII

HAWAII! Welches Bild taucht dabei spontan vor unseren Augen auf? Sind es nicht weiße Strände, kristallklares Wasser und Kokospalmen, die sich im Wind wiegen? Oder vielleicht denkt man an laue Nächte auf einer Veranda im romantischen Licht hawaiianischer Fackeln? Dazu ein polynesisches luau, ein Festessen mit viel frischer Ananas, poi, lomilomi-Lachs und dem obligatorischen kalua pig — und das Bild von Hawaii ist fast fertig. Mehr kann man sich auch gar nicht erträumen, oder?

O doch, für viele hat Hawaii tatsächlich weit mehr zu bieten. Zunächst einmal könnte man erwähnen, dass die Insel Hawaii, die ja Namensgeberin der ganzen Inselgruppe ist, Big Island oder Große Insel genannt wird. Mit ihren 10 432 Quadratkilometern ist diese faszinierende Insel nämlich so groß, dass drei andere Hawaii-Inseln — Oahu, Maui und Kauai — zusammen locker darin Platz hätten. Und sie wächst immer noch weiter — aber darüber später mehr.

Lage und Klima

Big Island ist die südlichste aller Hawaii-Inseln und daher herrscht dort ein mildes Klima. Die durchschnittliche Tagestemperatur in den Touristengebieten an der Küste beträgt im Sommer (von Mai bis Oktober) etwa 30 Grad und im Winter (von November bis April) etwa 25 Grad. Nachts kühlt es auf rund 15 bis 18 Grad ab. Im Bezirk Kona, auf der windgeschützten Inselseite, ist es meist sonniger, in der Gegend um Hilo, auf der windzugewandten Seite, ist es dafür umso regnerischer.

Bedingt durch das tropische Klima und den fruchtbaren vulkanischen Boden hat man hier Obst und Gemüse im Überfluss. Köstliche Mangos, Papayas, Litschis und andere exotische Früchte wachsen neben schönen Orchideen und Anthurien. Auch Macadamianussbäume und Kaffee gedeihen prächtig. Der Kona-Kaffee ist weltberühmt, und zum alljährlichen Kona-Kaffee-Festival strömen Händler von überall nach Kona, um Kaffee zu verkosten und Kaffeebohnen zu ordern.

Auf Big Island gibt es viele verschiedene Klimazonen, zum Beispiel tropischen Regenwald, Wüste und Tundra. Die Regenwälder liegen im östlichen, regnerischen Teil der Insel. Dort sind viele exotische Vögel zu finden sowie Baumfarne und verschiedene Arten wild wachsender Orchideen. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt zwischen 25 Zentimetern im Bezirk Kona-Kohala und mehr als 250 Zentimetern in der Gegend um Hilo.

Der Kilauea — aktiv, aber zahm

Auf der Insel gibt es fünf Vulkane: Mauna Loa, Mauna Kea, Kilauea, Kohala und Hualalai. Der Name Kilauea bedeutet buchstäblich „spucken“ oder „viel verbreiten“. Im Jahr 1979 ist der Kilauea mit einem spektakulären Ausbruch wieder erwacht, und seit 1983 fließt fast ununterbrochen glühend rote Lava. Drei Küstenorte wurden zerstört, doch entstanden auch zig Hektar neues Land.

Wenn sich die Lava mit Zischen und Getöse ins Meer ergießt, bilden sich riesige Wasserdampf- und Rauchfahnen sowie Wolken und auch neue Strände aus schwarzem Sand. In der Regel kann man den Kilauea aus nächster Nähe sicher beobachten; daher nennen ihn auch manche den einzigen „Drive-In“-Vulkan der Welt.

Der ruhende Vulkan Mauna Kea ist mit seinen 4 205 Metern der höchste Berg der Insel, knapp gefolgt vom Mauna Loa, der 4 169 Meter hat. Misst man allerdings vom Meeresboden aus, dann ist der Mauna Kea sogar der höchste Berg der Welt: Er erhebt sich über 9 000 Meter vom Meeresboden. Der Mauna Loa wiederum kann für sich in Anspruch nehmen, mit 40 000 Kubikkilometern der Berg mit dem größten Gesamtvolumen der Welt zu sein.

Attraktionen aller Art

Im Winter schneit es nicht selten auf dem Mauna Kea, der damit seinem Spitznamen „Weißer Berg“ alle Ehre macht. Man fährt dort sogar Ski, wenngleich das auf den felsigen Abhängen eine gefährliche Angelegenheit ist. Auf dem Vulkangipfel stehen derzeit im Mauna-Kea-Observatorium 13 der weltbesten Teleskope aus 11 Ländern.

Das Freizeitangebot in den Küstenregionen von Big Island ist überaus groß. Man kann dort das ganze Jahr über Wassersport treiben, denn nicht nur das Meer, sondern auch die Luft bleiben angenehm warm. Es gibt viele schöne Strände — von den bekannten und beliebten weißen Sandstränden der Ferienanlagen bis hin zu verschwiegenen Buchten, die man oft nur zu Fuß oder mit einem Allradfahrzeug erreichen kann.

Big Island, die Große Insel, ist also tatsächlich in vieler Hinsicht ganz groß — die Ausmaße, die Lage, das Klima und die geografische Beschaffenheit. Und dort leben freundliche Menschen mit Herzenswärme, die nur zu gern die wohltuende hawaiianische Gastfreundschaft pflegen.

[Karte auf Seite 16]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

NIIHAU

KAUAI

OAHU

HONOLULU

MOLOKAI

MAUI

LANAI

KAHOOLAWE

HAWAII

Hilo

Kohala

Mauna Kea

Hualalai

Mauna Loa

Kilauea

[Bild auf Seite 16, 17]

Im Hintergrund der Mauna Kea

[Bildnachweis auf Seite 17]

U.S. Geological Survey/ Photo by T.J. Takahashi