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Wie kann ich es schaffen, dass ich Gott gern diene?

Wie kann ich es schaffen, dass ich Gott gern diene?

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich es schaffen, dass ich Gott gern diene?

Chris ist 16. Er liegt der Länge nach auf seinem Bett. Seine Mutter steht in der Zimmertür. „Christian, komm, steh auf!“, sagt sie mit ziemlichem Nachdruck. „Du weißt genau, dass heute Abend Zusammenkunft ist.“ Seine Mutter ist eine Zeugin Jehovas, und es gehört bei ihnen zu Hause einfach dazu, regelmäßig mit anderen Christen zusammenzukommen. In letzter Zeit hatte Chris aber eher wenig Lust dazu.

„Mann, Mama“, stöhnt er. „Muss ich da echt mit?“

„Hör auf zu jammern und zieh dich jetzt an!“, sagt sie. „Ich will nicht schon wieder zu spät kommen.“ Damit dreht sie sich um und geht.

„Pass auf, Mama!“, platzt es aus Chris heraus, als seine Mutter noch in Hörweite ist. „Nur weil das dein Glaube ist, heißt das noch lange nicht, dass das auch meiner ist.“ Seine Mutter muss das mitbekommen haben, denn er hört, dass sie stehen geblieben ist. Sie sagt aber nichts und geht dann weiter.

Chris hat ein bisschen ein schlechtes Gewissen. Er will seiner Mutter ja nicht wehtun — aber entschuldigen will er sich auch nicht. Es bleibt ihm also wohl nichts anderes übrig, als . . .

. . . sich fertig zu machen. Er seufzt resigniert und steht auf. Dabei brummelt er so vor sich hin: „Irgendwann werd ich mich selbst entscheiden müssen. Ich bin nicht so wie die andern im Königreichssaal. Vielleicht ist das mit dem Christsein einfach nichts für mich.“

GING’S dir auch schon einmal so wie Chris in dieser Szene? Kommt es dir manchmal so vor, dass alle anderen gern Zeugen Jehovas sind, du dagegen nur mitmachst, weil man es von dir erwartet? Ein paar Beispiele:

Ist es für dich nur so wie Schulaufgabenmachen, wenn du dich mit der Bibel beschäftigst?

Graut es dir davor, von Haus zu Haus zu gehen und mit anderen über Gott zu sprechen?

Langweilst du dich öfter bei den Zusammenkünften?

Wenn du Fragen wie diese mit Ja beantworten würdest, dann mach dir keine Sorgen. Du wirst sehen, dass du nicht allzu viel ändern brauchst, um Gott gern zu dienen.

Punkt 1: Sich mit der Bibel beschäftigen

Warum das nicht einfach ist: Vielleicht denkst du, dass dir Lernen nicht so besonders liegt. Langes Konzentrieren fällt dir schwer und Stillsitzen erst recht. Und hast du nicht außerdem schon genug für die Schule zu lernen?

Warum du’s trotzdem tun solltest: Die Bibel stammt nicht nur von Gott, sie ist auch „nützlich, andere zu lehren und ihnen zu helfen, sie zu korrigieren und ihnen zu zeigen, wie man lebt“ (2. Timotheus 3:16, Contemporary English Version). Wenn du dich mit der Bibel beschäftigst und über das nachdenkst, was du liest, kann sich dir eine total neue Welt auftun. Eins ist allerdings klar: Nichts, was wirklich von Wert ist, fällt einem einfach so zu. Wer in einer Sportart gut sein will, der muss die Regeln kennenlernen und trainieren. Wer fit sein will, der muss sich bewegen. Und wer etwas über seinen Schöpfer erfahren möchte, der muss die Bibel gründlich kennenlernen.

Was andere in deinem Alter sagen: „Als ich auf die weiterführende Schule kam, war das ein echter Wendepunkt für mich. Dort war allerhand los und ich musste mich entscheiden: ,Will ich auch so leben? Ist das, was ich von meinen Eltern gelernt habe, wirklich die Wahrheit?‘ Das musste ich für mich ganz allein herausfinden“ (Tshedza).

„Ich habe nie gezweifelt, dass das die Wahrheit ist. Aber ich musste es mir selbst beweisen. Ich wollte nicht einfach nur den ,Familienglauben‘ übernehmen, es sollte mein Glaube sein“ (Nelisa).

Was du tun kannst: Stell dir doch einen Plan zusammen, der ganz auf dich zugeschnitten ist. Du allein entscheidest, welche Themen du erforschen willst. Wie könnte man an die Sache herangehen? Indem man sich seine Bibel holt, dazu vielleicht das Buch Was lehrt die Bibel wirklich? * und seine Glaubensansichten unter die Lupe nimmt.

Was das konkret heißt: Kreuz doch einfach als Einstieg ein paar Themen an, über die du mehr wissen möchtest, oder, wenn du magst, schreib deine eigenen dazu.

□ Gibt es einen Gott?

□ Wie kann ich sicher sein, dass der Autor der Bibel wirklich Gott ist, auch wenn sie von Menschen geschrieben wurde?

□ Warum ist die Schöpfung für mich glaubwürdiger als die Evolution?

□ Was ist Gottes Königreich, und woher weiß ich, dass es wirklich existiert?

□ Wie kann ich anderen erklären, was ich über den Tod glaube?

□ Wieso kann ich davon überzeugt sein, dass es wirklich eine Auferstehung gibt?

□ Woher weiß ich, welches die richtige Religion ist?

□ ․․․․․

Punkt 2: Predigen gehen

Warum das nicht einfach ist: Mit anderen über die Bibel zu reden — und dabei vielleicht noch einem Mitschüler zu begegnen — kann einen ganz schön nervös machen.

Warum du’s trotzdem tun solltest: Zum einen haben wir von Jesus den Auftrag bekommen: „Macht Jünger . . . und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matthäus 28:19, 20). Zum anderen glauben heute viele in deinem Alter an Gott, aber ihnen fehlt eine echte Zukunftsperspektive. Was diese Jugendlichen brauchen und wonach sie suchen — genau das kannst du ihnen durch deine Bibelkenntnis geben!

Was andere in deinem Alter sagen: „Mein Freund und ich haben uns zusammen Einleitungen ausgedacht, die gut ankommen. Wir haben auch gelernt, wie man auf den Gesprächspartner eingeht und was man beim nächsten Mal sagt. Als ich anfing, mehr in meinen Dienst zu investieren, hat alles gleich viel mehr Spaß gemacht“ (Nelisa).

„Eine Glaubensschwester, die sechs Jahre älter ist als ich, hat mir unheimlich geholfen. Sie nimmt mich oft mit, wenn sie predigen geht, und manchmal gehen wir auch zusammen frühstücken. Sie hat mir richtig gute Bibeltexte gezeigt, die mich zum Umdenken gebracht haben. Ich bin jetzt viel mehr an anderen interessiert, denn sie hat mir gezeigt, wie’s geht. Das alles kann ich gar nicht wieder gutmachen!“ (Shontay).

Was du tun kannst: Dich mit deinen Eltern absprechen und dir jemand aus der Versammlung suchen, der älter ist als du und mit dem du in den Predigtdienst gehen kannst (Apostelgeschichte 16:1-3). Die Bibel sagt: „Eisen wird durch Eisen geschärft. So schärft ein Mann das Angesicht eines anderen“ (Sprüche 27:17). Mit Leuten zusammen zu sein, die älter sind als man selbst und schon viel Erfahrung haben, hat eine Menge Vorteile. „Irgendwie ist alles entspannter, wenn man mit Älteren zusammen ist“, findet Alexis (19).

Was das konkret heißt: Wer in deiner Versammlung außer deinen Eltern könnte dich in Sachen Predigtdienst weiterbringen? Schreib den Namen doch hier unten auf.

․․․․․

Punkt 3: Die christlichen Zusammenkünfte besuchen

Warum das nicht einfach ist: Wenn man schon stundenlang in der Schule gesessen hat, kann es einem wie eine Ewigkeit vorkommen, noch mal eine Stunde oder länger Vorträgen aus der Bibel zuzuhören.

Warum du’s trotzdem tun solltest: Die Bibel legt Christen nachdrücklich ans Herz: „Lasst uns aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das umso mehr, als ihr den Tag herannahen seht“ (Hebräer 10:24, 25).

Was andere in deinem Alter sagen: „Sich auf die Zusammenkünfte vorzubereiten ist ein absolutes Muss. Manchmal braucht man dazu etwas Selbstmotivation, aber wenn du dich vorbereitest, dann hast du viel mehr davon, weil du weißt, worum es geht — und du kannst sogar mitmachen“ (Elda).

„Irgendwann hab ich gemerkt, dass die Zusammenkünfte, in denen ich Kommentare gegeben hab, für mich sehr viel interessanter waren“ (Jessica).

Was du tun kannst: Nimm dir die Zeit, dich im Voraus mit dem Stoff zu beschäftigen, und mach dann wenn möglich aktiv mit. Dadurch hast du eher das Gefühl, dass du dazugehörst.

Ein Beispiel: Was macht im Endeffekt mehr Spaß? Einfach nur eine Sportsendung anzusehen oder bei seinem Lieblingssport selbst mitzumachen? Ganz klar, mitmachen bringt einem mehr als zuschauen. So könnte man das doch auch mit den Zusammenkünften sehen!

Was das konkret heißt: Überleg doch mal, wann in der Woche du dich eine halbe Stunde auf eine Zusammenkunft vorbereiten kannst. Schreib dir den genauen Zeitpunkt hier unten auf.

․․․․․

Viele Jugendliche stellen fest, dass Psalm 34:8 wirklich stimmt. Dort steht: „Schmeckt und seht, dass Jehova gut ist.“ Wie viel hat man davon, wenn man von einem superleckeren Essen nur hört? Hat man nicht viel mehr davon, wenn man es selbst probiert und genießt? Mit unserem Dienst für Gott ist es ähnlich. Man muss erst mal „probieren“, um auf den Geschmack zu kommen. Sich mit der Bibel zu beschäftigen und im Predigtdienst und in der Versammlung aktiv mitzumachen, lohnt sich. Die Bibel sagt nämlich, dass handeln viel glücklicher macht als hören (Jakobus 1:25).

Weitere Artikel aus der Reihe „Junge Leute fragen sich“ findest du unter www.watchtower.org/ypx

[Fußnote]

^ Abs. 19 Herausgegeben von Jehovas Zeugen.

ETWAS ZUM NACHDENKEN

▪ Wieso könnte es einem Jugendlichen bei christlichen Aktivitäten langweilig sein?

▪ Welchen von den drei Punkten aus diesem Artikel würdest du gern in Angriff nehmen? Und wie hast du das vor?

[Bild auf Seite 20, 21]

Wer körperlich fit werden will, muss sich bewegen. Wer im Glauben fit werden will, muss sich mit der Bibel beschäftigen.