Das Navigationssystem des Monarchfalters
Wer hat es erfunden?
Das Navigationssystem des Monarchfalters
▪ Das Gehirn eines Monarchfalters ist nicht größer als eine Kugelschreiberspitze. Dennoch gelingt es ihm, die 3 000 Kilometer von Kanada bis in ein bestimmtes Waldgebiet in Mexiko zu fliegen. Wie findet er sein Ziel?
Erstaunlich: Monarchfalter orientieren sich mithilfe eines Sonnenkompasses. Außerdem verfügen sie über eine sehr präzise zirkadiane Uhr — eine Art innere Uhr, die in etwa einem 24-Stunden-Rhythmus folgt. Dadurch können sie ihren Kurs halten, obwohl sich der Sonnenstand ständig ändert. Wie der Neurobiologe Dr. Steven Reppert erklärt, „funktioniert die zirkadiane Uhr [bei Monarchfaltern] ganz anders als bei allen bisher untersuchten Tierarten“.
Von dem Studium der inneren Uhr des Monarchfalters erhoffen sich Wissenschaftler ein besseres Verständnis der Funktion zirkadianer Uhren bei Mensch und Tier. Eventuell ergeben sich daraus sogar neue Behandlungsmöglichkeiten für neurologische Erkrankungen. „Ich möchte zu gern verstehen, wie das Gehirn Informationen über Ort und Zeit verarbeitet“, sagt Reppert. „Und der Monarchfalter ist ein fantastisches Studienobjekt.“
Was soll man glauben? Ist das leistungsfähige Navigationssystem des Monarchfalters durch Zufall entstanden? Oder zeugt es von einem genialen Gestalter?
[Diagramm/Karte auf Seite 10]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
Monarchfalter fliegen von Kanada aus bis zu 3 000 Kilometer weit, um ein bestimmtes Waldgebiet in Mexiko zu erreichen
KANADA
USA
MEXIKO
MEXIKO-STADT
[Bildnachweis auf Seite 10]
Hintergrund: © Fritz Poelking/age fotostock