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Die Wahrheit über Weihnachten

Die Wahrheit über Weihnachten

Die Wahrheit über Weihnachten

SPIELT es für Sie eine Rolle, ob religiöse Aussagen wahr sind oder nicht? Falls ja, haben Sie sich vielleicht auch schon gefragt: 1. Wurde Jesus tatsächlich am 25. Dezember geboren? 2. Wer waren die „Weisen aus dem Morgenland“, und waren es überhaupt drei? 3. Was war das für ein „Stern“, der sie zu Jesus führte? 4. Was hat der Weihnachtsmann mit Jesus und seiner Geburt zu tun? 5. Wie denkt Gott über Weihnachtsgeschenke, genauer gesagt über den Brauch, sich gegenseitig zu beschenken?

Nachfolgend einige historische Fakten und biblische Aussagen zu diesen Fragen.

1. Wurde Jesus am 25. Dezember geboren?

Der Brauch: Nach traditioneller Vorstellung wurde Jesus am 25. Dezember geboren; an diesem Tag wird sein Geburtstag gefeiert. „Weihnachten“, so Der Brockhaus in Text und Bild 2007, ist „das Fest der Geburt Jesu Christi“.

Sein Ursprung: „Die Gründe für die Festlegung auf diesen Tag sind nicht eindeutig“, so der Brockhaus. In der Christmas Encyclopedia heißt es dazu: „Der 25. Dezember wurde nicht auf biblischer Grundlage festgelegt . . ., sondern geht auf die heidnischen römischen Feiern zum Jahresende zurück“, die in die Zeit der Wintersonnenwende (Nordhalbkugel) fielen. Zu diesen gehörten die Saturnalien zu Ehren von Saturn, dem Gott des Ackerbaus, „und die gemeinsamen Feste der beiden Sonnengottheiten Sol (römisch) und Mithra (persisch)“, erklärt die Encyclopedia weiter. Beide Geburtstage wurden am 25. Dezember gefeiert, nach dem julianischen Kalender die Zeit der Wintersonnenwende.

Im Jahr 350 erklärte Papst Julius I. den 25. Dezember zum Geburtstag Christi; von da an wurden diese heidnischen Feste „christianisiert“. In der Encyclopedia of Religion heißt es dazu: „Mit der Zeit hat das Fest der Geburt Christi alle anderen Sonnenwendriten entweder absorbiert oder verdrängt. Der auferstandene Christus (auch als Sol invictus bezeichnet) wurde immer öfter durch Sonnenbildnisse dargestellt, und die frühere Sonnenscheibe . . . wurde zum christlichen Heiligenschein.“

Was die Bibel sagt: Die Bibel nennt das Geburtsdatum Jesu nicht. Doch am 25. Dezember wurde er mit Sicherheit nicht geboren. Warum? Aus der Bibel geht hervor, dass bei Jesu Geburt Hirten in der Nähe von Bethlehem „draußen im Freien lebten und in der Nacht über ihre Herden Wache hielten“ (Lukas 2:8). Doch im Oktober, wenn die kalte Regenzeit begann, brachten die Hirten ihre Schafe über Nacht in schützende Ställe — vor allem im kälteren Hochland, wie in der Umgebung von Bethlehem. Die kälteste Witterung herrschte in der Regel im Dezember, manchmal sogar mit Schneefall. a

Gibt es nicht zu denken, dass die ersten Christen, darunter viele, die selbst mit Jesus zusammen waren, niemals seinen Geburtstag feierten — unabhängig von der Datumsfrage? Sie gedachten ausschließlich seines Todes, denn das hatte er geboten (Lukas 22:17-20; 1. Korinther 11:23-26). Der eine oder andere könnte aber einwenden, der heidnische Einfluss sei doch heute nicht mehr relevant. Gott sieht das anders. „Die wahren Anbeter werden den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten“, erklärte Jesus (Johannes 4:23).

2. Die „Weisen“ — Wie viele und wer waren sie?

Der Brauch: Geleitet von einem „Stern“ aus dem Osten, sollen drei „Weise“ dem Jesuskind, das in einem Stall in der Krippe lag, Geschenke gebracht haben. In manchen Darstellungen sind außerdem Hirten zu sehen.

Sein Ursprung: Außer der kurzen Erwähnung in der Bibel „stammt im Grunde alles, was über die Weisen geschrieben wurde, aus dem Reich der Legende“, erläutert die Christmas Encyclopedia.

Was die Bibel sagt: Sie verrät nicht, wie viele „Weise“ Jesus besuchten. Vielleicht zwei oder drei, möglicherweise auch vier oder mehr. Manche Bibelübersetzungen bezeichnen sie zwar als „Weise“, doch in der Originalsprache wird das Wort magoi gebraucht, was so viel heißt wie Astrologe oder Zauberer — beides „für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“ (5. Mose 18:10-12). Da die Astrologen einen langen Weg aus dem Osten zurücklegen mussten, können sie den kleinen Jesus wohl kaum noch im Stall besucht haben. Als sie jedoch, nach vielleicht monatelanger Reise, zu Jesus „in das Haus kamen, sahen sie das kleine Kind bei Maria, seiner Mutter“ (Matthäus 2:11).

3. Was war das für ein Stern, der die Astrologen führte?

Wichtige Hinweise ergeben sich daraus, wohin der Stern die Männer führte: Nicht nach Bethlehem, sondern zuerst nach Jerusalem, sodass König Herodes von ihrer Suche nach Jesus Wind bekam. Heimlich rief er die Astrologen zu sich, die ihm von dem neugeborenen „König der Juden“ erzählten. Darauf forderte Herodes sie auf: „Stellt genaue Nachforschungen nach dem kleinen Kind an, und wenn ihr es gefunden habt, so meldet es mir.“ Sein Interesse an Jesus war allerdings alles andere als ehrlich. Dieser stolze und skrupellose Herrscher wollte Jesus um jeden Preis umbringen lassen! (Matthäus 2:1-8, 16).

Jetzt führte der „Stern“ die Astrologen südwärts nach Bethlehem. Dort blieb er über dem Haus stehen, wo Jesus war (Matthäus 2:9, 10).

Das war auf keinen Fall ein normaler Stern! Gott hatte einfache Schafhirten durch Engel über die Geburt Jesu informiert. Warum sollte er jetzt einen Stern benutzen und heidnische Astrologen erst zu einem Feind Jesu und dann zu dem Kind selbst führen? Die einzige einleuchtende Antwort ist, dass der „Stern“ eine bösartige List Satans war, der durchaus solche Erscheinungen hervorrufen konnte (2. Thessalonicher 2:9, 10). Welche Ironie, dass ausgerechnet ein „Weihnachtsstern“ die Spitze vieler Christbäume ziert.

4. Was hat der Weihnachtsmann mit Jesus und seiner Geburt zu tun?

Der Brauch: In vielen Ländern gilt der Weihnachtsmann als derjenige, der den Kindern Geschenke bringt. b Viele Kinder schreiben dem Weihnachtsmann einen Wunschzettel. Nach traditioneller Ansicht packt er dann in seinem Hauptquartier am Nordpol mithilfe fleißiger Elfen all die Geschenke zusammen.

Sein Ursprung: Viele führen den Mythos vom Weihnachtsmann auf den heiligen Nikolaus zurück, Bischof von Myra in Kleinasien (heute Türkei). „Praktisch alles, was über St. Nikolaus geschrieben wurde, basiert auf Legenden“, heißt es in der Christmas Encyclopedia. Die englische Bezeichnung für den Weihnachtsmann, Santa Claus, geht möglicherweise auf das niederländische Wort Sinterklaas zurück, eine Verballhornung von „Sankt Nikolaus“. Der Weihnachtsmann hat folglich überhaupt nichts mit Jesus Christus zu tun — weder historisch noch biblisch.

Was die Bibel sagt: „Da ihr jetzt die Unwahrheit abgelegt habt, rede jeder von euch mit seinem Nächsten Wahrheit.“ Wer steht uns denn am nächsten? Natürlich unsere Familie (Epheser 4:25). Die Bibel fordert uns auch auf, die Wahrheit zu lieben und „durch und durch ehrlich“ zu sein (Sacharja 8:19; Psalm 15:2, Hoffnung für Alle). Sicher, man könnte denken, es sei doch nichts dabei, den Kindern zu erzählen, der Weihnachtsmann (oder das Christkind) bringe die Geschenke. Aber welchen Grund gibt es, kleine Kinder hinters Licht zu führen, selbst wenn das nicht in böser Absicht geschieht? Ist es nicht paradox, den Kindern ausgerechnet dann unwahre Geschichten zu erzählen, wenn angeblich Jesus geehrt werden soll?

5. Wie denkt Gott über das Schenken und Feiern an Weihnachten?

Der Brauch: Charakteristisch für Weihnachten ist, dass man sich meist gegenseitig beschenkt. Außerdem typisch für die Weihnachtszeit: Partys, üppiges Essen und Trinken.

Sein Ursprung: Im alten Rom dauerten die Saturnalien vom 17. bis zum 24. Dezember; an diesem Tag wurden Geschenke ausgetauscht. In den Häusern und auf den Straßen ging es hoch her: Es wurde geschlemmt, gezecht und Krawall gemacht. Nicht lange nach den Saturnalien feierte man den ersten Tag im Januar, was sich oft über drei Tage zog. Wahrscheinlich waren die Saturnalien und der erste Januar ein zusammenhängendes Fest.

Was die Bibel sagt: Freude und Großzügigkeit kennzeichnen die wahre Religion. „Seid fröhlich, ihr Gerechten, und jubelt“, heißt es in der Bibel (Psalm 32:11, Schlachter). Freude und Freigebigkeit gehen oft Hand in Hand (Sprüche 11:25). „Beglückender ist Geben als Empfangen“, sagte Jesus Christus (Apostelgeschichte 20:35). Und er gebot: „Übt euch im Geben“ — oder anders ausgedrückt: „Macht es euch zur Gewohnheit“ (Lukas 6:38).

Dieses Geben hat weder etwas mit einem Ritual noch mit Zwang zu tun, etwa durch gesellschaftliche Verpflichtungen. Die Bibel schildert wirkliche Freigebigkeit wie folgt: „Jeder soll so viel geben, wie er sich in seinem Herzen vorgenommen hat. Es soll ihm nicht Leid tun und er soll es auch nicht nur geben, weil er sich dazu gezwungen fühlt. Gott liebt fröhliche Geber!“ (2. Korinther 9:7, Gute Nachricht Bibel). Wer die wertvollen biblischen Grundsätze umsetzt, gibt, weil er es von Herzen gern tut, und das nicht nur zu einer bestimmten Zeit im Jahr. Diese Art des Gebens wird zweifellos von Gott gesegnet und ist niemals eine Last.

Ein Zerrbild

Im Licht der Bibel zeigt sich, dass praktisch jedes Detail von Weihnachten entweder heidnischen Ursprungs ist oder eine Verzerrung biblischer Aussagen. Weihnachtsbräuche sind also nur dem Namen nach christlich. Wie kam es dazu? Wenige Jahrhunderte nach dem Tod Christi traten zahlreiche falsche Lehrer auf, so wie die Bibel es vorausgesagt hatte (2. Timotheus 4:3, 4). Diesen gewissenlosen Männern war es wichtiger, das Christentum für die heidnischen Massen attraktiv zu machen, als die Wahrheit zu lehren. Daher übernahmen sie immer mehr heidnische Feste und versahen sie mit dem Etikett „christlich“.

Solche „falschen Lehrer“, warnt die Bibel, werden „versuchen, euch mit raffinierten Lügen für sich einzunehmen. Doch das Urteil über sie ist längst gesprochen; ihr Verderben wird nicht auf sich warten lassen“ (2. Petrus 2:1-3, Neue Genfer Übersetzung). Jehovas Zeugen nehmen diese Worte ernst — so, wie sie die ganze Bibel als das geschriebene Wort Gottes ernst nehmen (2. Timotheus 3:16). Daher lehnen sie unbiblische religiöse Bräuche oder Feste ab. Entgeht ihnen deshalb etwas? Ganz im Gegenteil! Wie die folgenden Berichte zeigen, können sie nur bestätigen, wie befreiend die Wahrheit der Bibel ist.

[Fußnoten]

a Nach dem altjüdischen Kalender wurde Jesus offenbar im Monat Ethanim (September/Oktober) geboren. Dazu auch das Bibellexikon Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1, Seite 1341 (herausgegeben von Jehovas Zeugen).

b In einigen Ländern wie in Österreich „richten sich die Erwartungen immer noch mehr auf das Christkind als auf den Weihnachtsmann“, so eine Meldung der BBC. Auch hier stehen die Geschenke im Vordergrund.

[Kasten/Bild auf Seite 8]

MAN ERNTET, WAS MAN SÄT

Es gab eine Zeit, als die Kirche die Relikte des Heidentums „mit allen Mitteln“ bekämpfte, erklärt ein Buch über den Ursprung von Weihnachtsbräuchen (Christmas Customs and Traditions—Their History and Significance). Später wurde es geistlichen Führern wichtiger, ihre Gotteshäuser zu füllen, statt die Wahrheit zu lehren. Daher tolerierten sie zunächst heidnische Praktiken — schließlich übernahmen sie diese sogar.

„Man erntet, was man sät“, lautet ein Grundsatz der Bibel (Galater 6:7). So gründlich, wie die Kirchen heidnisches Gedankengut ausgesät haben, dürfte es sie nicht überraschen, dass das „Unkraut“ heute nur so wuchert: Das angebliche Fest zur Ehre von Jesu Geburt wird zu einem Anlass für maßloses Essen und Trinken; das Einkaufszentrum ist den Menschen wichtiger als die Kirche; Familien kaufen Geschenke auf Kredit; Kinder verwechseln Mythos mit Realität und den Weihnachtsmann mit Jesus Christus. Aus gutem Grund hat Gott geboten: „Hört auf, das Unreine anzurühren“ (2. Korinther 6:17).

[Bilder auf Seite 7]

Typisch für die Weihnachtszeit: Partys, üppiges Essen und Trinken — genauso wie bei den Saturnalien in der Antike

[Bildnachweis]

© Mary Evans Picture Library