In diesen Versen werden neun Eigenschaften genannt: „Die Frucht, die der Geist hervorbringt, ... ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Glaube, Milde, Selbstbeherrschung.“ Das sind jedoch nicht die einzigen schönen Eigenschaften, die Gottes Geist in uns hervorbringen kann.

Woher wissen wir das? Paulus schreibt in den Versen davor: „Die Auswirkungen der sündigen Natur ... sind sexuelle Unmoral, Unreinheit, dreistes Verhalten, Götzendienst, Spiritismus, Feindseligkeit, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Uneinigkeiten, Spaltungen, Sekten, Neid, Trunkenheit, wilde Partys und dergleichen“ (Gal. 5:19-21). Paulus hätte also noch weitere „Auswirkungen der sündigen Natur“ nennen können, wie diejenigen, die in Kolosser 3:5 erwähnt werden. Nach den neun guten Eigenschaften gebraucht er ähnliche Worte: „So etwas verbietet kein Gesetz.“ Paulus wollte demnach nicht alle Eigenschaften aufzählen, die wir mithilfe des heiligen Geistes ausprägen können.

Das wird deutlich, wenn wir diese Aufzählung mit einer Stelle aus dem Epheserbrief vergleichen: „Die Frucht des Lichts besteht aus jeder Art von Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit“ (Eph. 5:8, 9). Güte gehört wie Gerechtigkeit und Wahrheit zur „Frucht des Lichts“, aber auch zur „Frucht, die der Geist hervorbringt“.

An Timotheus schrieb Paulus, er solle nach „Gerechtigkeit, Gottergebenheit, Glauben, Liebe, Ausharren und Milde“ jagen, also sechs Eigenschaften (1. Tim. 6:11). Nur drei von ihnen – Glaube, Liebe und Milde – sind bei der Frucht erwähnt, die der Geist hervorbringt. Timotheus würde die Hilfe des Geistes jedoch auch brauchen, um die anderen erwähnten Eigenschaften auszuprägen: Gerechtigkeit, Gottergebenheit und Ausharren. (Vergleiche Kolosser 3:12; 2. Petrus 1:5-7.)

Galater 5:22, 23 enthält somit nicht alle Bestandteile der „Frucht, die der Geist hervorbringt“. Mit der Hilfe von Gottes Geist können wir die neun erwähnten Bestandteile hervorbringen. Es gehören jedoch noch mehr Eigenschaften dazu, um ein reifer Christ zu werden und „die neue Persönlichkeit“ anzuziehen, „die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist“ (Eph. 4:24).