Die Taufe — ein Erfordernis für wahre Christen
Die Taufe rettet jetzt auch euch (1. PET. 3:21)
1, 2. (a) Wie reagieren manche Eltern, wenn sich ihr Kind taufen lassen möchte? (b) Warum werden Täuflinge gefragt, ob sie sich Jehova hingegeben haben? (Siehe Anfangsbild.)
DIE Eltern beobachten, wie ihre Tochter, die wir Maria nennen, zusammen mit anderen Täuflingen aufsteht. Laut und deutlich beantwortet sie die beiden Fragen des Redners. Wenig später wird sie getauft.
2 Marias Eltern sind stolz auf den Entschluss ihrer Tochter, sich Jehova bedingungslos hinzugeben und taufen zu lassen. Trotzdem sind ihrer Mutter vorher einige Fragen durch den Kopf gegangen: „Ist Maria für die Taufe schon alt genug? Versteht sie wirklich, wie ernst diese Entscheidung ist? Sollte man ihr besser raten, mit der Taufe noch zu warten?“ Diese Fragen stellen sich viele Eltern, wenn sich ihr Kind taufen lassen möchte (Pred. 5:5). Immerhin sind Hingabe und Taufe die wichtigsten Schritte im Leben eines Christen. (Siehe Kasten „ Hast du dich Jehova hingegeben?“.)
3, 4. (a) Wie machte der Apostel Petrus deutlich, wie wichtig die Taufe ist? (b) Worin gleicht die Taufe dem Bau der Arche?
3 Der Apostel Petrus stellte einmal einen Zusammenhang her zwischen der Taufe und dem Bau der Arche. Er schrieb: „Das, was diesem entspricht, rettet jetzt auch euch, nämlich die Taufe.“ (Lies 1. Petrus 3:20, 21.) Die Arche war ein sichtbarer Beweis dafür, dass Noah voller Hingabe den Willen Gottes tat. Treu führte er den Auftrag Jehovas aus. Was Noah aus Glauben vor den Augen aller getan hatte, rettete in der Sintflut schließlich sein Leben und das seiner Familie. Warum führte Petrus diesen Vergleich an?
4 Die Arche war der sichtbare Beweis für Noahs Glauben. Genauso liefert die Taufe Beobachtern einen sichtbaren Beweis. Wofür? Dafür, dass man sich Jehova hingegeben hat, weil man an den auferstandenen Christus glaubt und Jesu Nachfolger sein möchte. Wie Noah führen solche Jünger Christi gehorsam das Werk durch, das Gott ihnen aufgetragen hat. Und wie Noah in der Sintflut gerettet wurde, so werden loyale, getaufte Diener Jehovas gerettet, wenn die heutige böse Welt zu Ende geht (Mar. 13:10; Offb. 7:9, 10). Hingabe und Taufe sind also sehr wichtig. Wer die Taufe unnötig hinauszögert, gefährdet seine Aussicht auf ewiges Leben.
5. Was werden wir nun besprechen?
5 Weil die Taufe so ernst ist, beschäftigen wir uns mit drei Fragen: Was steht in der Bibel über die Taufe? Welche notwendigen Schritte gehen der Taufe voraus? Warum sollten wir uns der Wichtigkeit
der Taufe deutlich bewusst sein, wenn wir mit unserem Kind oder anderen die Bibel studieren?WAS DIE BIBEL ÜBER DIE TAUFE SAGT
6, 7. (a) Was bedeutete die Taufe des Johannes? (b) Welche Taufe war einzigartig, und warum?
6 Die erste in der Bibel erwähnte Taufe wurde von Johannes dem Täufer durchgeführt (Mat. 3:1-6). Wer sich von Johannes taufen ließ, zeigte seine Reue über Sünden gegen das mosaische Gesetz. Die bedeutendste Taufe, die Johannes durchführen durfte, hatte allerdings nichts mit Reue zu tun. Es war die Taufe Jesu, des vollkommenen menschlichen Sohnes Gottes (Mat. 3:13-17). Jesus war sündenlos und musste nichts bereuen (1. Pet. 2:22). Durch seine Taufe machte Jesus deutlich, dass er bereit war, Gottes Willen allem voranzustellen (Heb. 10:7).
7 Zur Zeit des Dienstes Jesu auf der Erde führten auch seine Jünger Taufen durch (Joh. 3:22; 4:1, 2). Wie die Taufe des Johannes waren sie ein Zeichen der Reue über Sünden gegen das mosaische Gesetz. Doch nach dem Tod und der Auferstehung Jesu sollte die Taufe eine ganz andere Bedeutung bekommen.
8. (a) Welches Gebot gab Jesus seinen Nachfolgern nach seiner Auferstehung? (b) Wie wichtig ist die Taufe?
8 Im Jahr 33 u. Z. erschien der auferstandene Jesus einer Gruppe von mehr als 500 Männern, Frauen und wahrscheinlich sogar Kindern. Vielleicht sagte er bei genau dieser Gelegenheit: „Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Mat. 28:19, 20; 1. Kor. 15:6). Wahrscheinlich hörten Hunderte Nachfolger Jesu diesen Auftrag, Menschen zu Jüngern zu machen. Jesus machte dadurch deutlich: Die Taufe ist ein Erfordernis für alle, die sein Joch aufnehmen und seine Jünger werden wollen (Mat. 11:29, 30). Wer Gott dienen und ihm gefallen wollte, musste also die Rolle Jesu in der Verwirklichung des Vorhabens Gottes verstehen und anerkennen. Erst dann konnte er sich taufen lassen. Das wäre die einzige Wassertaufe, die Gott anerkennt. Die Bibel enthält zahlreiche Hinweise darauf, dass neuen Jüngern Christi im ersten Jahrhundert die Bedeutung der Taufe bewusst war. Sie zögerten die Taufe nicht unnötig hinaus (Apg. 2:41; 9:18; 16:14, 15, 32, 33).
ZÖGERE NICHT
9, 10. Was können wir vom äthiopischen Proselyten und von Paulus über die Taufe lernen?
9 Lies Apostelgeschichte 8:35, 36. Der äthiopische Proselyt war zur Anbetung nach Jerusalem gekommen und befand sich auf dem Heimweg. Ein Engel hatte Philippus dazu aufgefordert, dem Äthiopier „die gute Botschaft über Jesus“ zu verkündigen. Wie der Eunuch darauf reagierte, zeigte deutlich, dass er die neuen Wahrheiten sehr schätzte. Er wollte tun, was Jehova von Christen erwartet, und ließ sich sofort taufen.
10 Ein anderes Beispiel handelt von einem Juden, der Christen verfolgte. Er war zwar in eine Gott hingegebene Nation hineingeboren worden, doch die Juden hatten ihr besonderes Verhältnis zu Jehova verloren. Dieser Mann trat energisch für die Überlieferungen des Apg. 9:17, 18; Gal. 1:14). Bestimmt haben wir erkannt, dass es sich hier um den Juden handelt, der später als Apostel Paulus bekannt wurde. Ist uns aufgefallen, wann er sich taufen ließ? Sofort nachdem er die Rolle Jesu im Vorhaben Gottes verstanden hatte. (Lies Apostelgeschichte 22:12-16.)
Judentums ein. Doch er wurde eines Besseren belehrt. Ihm erschien der auferweckte und verherrlichte Jesus Christus persönlich. Wie reagierte er darauf? Gern nahm er die Hilfe von Ananias, einem Jünger Christi, an. Weiter heißt es in der Bibel: „Er stand auf und wurde getauft“ (11. (a) Warum lassen sich Bibelschüler heute taufen? (b) Wie berührt es uns, wenn sich Neue taufen lassen?
11 Ähnlich ist es heute mit Bibelschülern, ganz gleich wie alt sie sind. Wer Glauben hat und die Wahrheit aufrichtig schätzt, möchte sich unbedingt Jehova hingeben und taufen lassen. Die Taufansprache ist auf jedem Kongress ein Höhepunkt. Jehovas Zeugen freuen sich über alle, die die Wahrheit annehmen und so weit Fortschritte machen, dass sie sich taufen lassen können. Und vor allem Eltern sind überglücklich, wenn sie ihr Kind unter den Täuflingen sehen. Im Dienstjahr 2017 ließen sich über 284 000, die „richtig eingestellt waren“, zum Zeichen ihrer Hingabe an Gott taufen (Apg. 13:48). Ganz offensichtlich haben sie erkannt, dass die Taufe für wahre Christen ein Erfordernis ist. Was war aber nötig, damit sie getauft werden konnten?
12. Welche Schritte sind vor der Taufe nötig?
12 Bevor sich jemand taufen lassen kann, muss er Glauben entwickeln. Dieser Glaube stützt sich auf eine genaue Erkenntnis über Gott, seinen Vorsatz und darüber, wie er Menschen retten wird (1. Tim. 2:3-6). Solch ein Glaube hilft dabei, alles abzulehnen, was Jehova missfällt, und nach seinen gerechten Maßstäben zu leben (Apg. 3:19). Es liegt auf der Hand, dass sich niemand Gott hingeben kann, der sich gleichzeitig auf eine Weise verhält, die Gott hasst (1. Kor. 6:9, 10). Aber es ist mehr nötig, als sich nur an Jehovas hohe moralische Maßstäbe zu halten. Wer sich Jehova hingeben möchte, besucht die Zusammenkünfte und beteiligt sich am Predigen und Jüngermachen. Wie Jesus sagte, würden seine wahren Nachfolger dieses lebensrettende Werk durchführen (Apg. 1:8). Erst nach diesen Schritten kann sich ein Bibelschüler in einem persönlichen Gebet Jehova hingeben und taufen lassen.
EIN ZIEL FÜR BIBELSCHÜLER
13. Warum müssen Bibellehrer daran denken, dass die Taufe ein biblisches Erfordernis ist?
13 Wenn wir unsere Kinder und andere bei diesen notwendigen Schritten begleiten, müssen wir im Sinn behalten, dass die Taufe ein Erfordernis für wahre Christen ist. Dann können wir unsere Gespräche auf dieses Ziel ausrichten. Wir werden uns nicht davor scheuen, ihnen bei passenden Gelegenheiten zu erklären, wie wichtig Hingabe und Taufe sind. Schließlich möchten wir, dass sich unsere Kinder und andere Bibelschüler für die Taufe eignen.
14. Warum drängen wir niemanden zur Taufe?
14 Natürlich sollte sich niemand gedrängt fühlen, sich taufen zu lassen — weder von den Eltern noch von einem Bibellehrer noch von jemand anderem 1. Joh. 4:8). Achten wir darauf, unserem Bibelschüler zu vermitteln, wie wichtig ein persönliches Verhältnis zu Gott ist. Wenn er tiefe Wertschätzung für die Wahrheit entwickelt hat und Jesu Joch aufnehmen möchte, wird ihn dies zur Taufe bewegen (2. Kor. 5:14, 15).
aus der Versammlung. Jehova zwingt niemanden, ihm zu dienen (15, 16. (a) Muss man für die Taufe ein bestimmtes Alter haben? Erkläre es. (b) Warum muss sich jemand als Zeuge Jehovas taufen lassen, selbst wenn er schon einmal getauft worden ist?
15 Es ist nicht festgelegt, wie alt man sein muss, um sich taufen lassen zu können. Jeder macht unterschiedlich schnell Fortschritte. Viele lassen sich in jungen Jahren taufen und bleiben Jehova treu. Andere lernen die Wahrheit erst im hohen Alter kennen und lassen sich dann taufen — manche mit über 100!
16 Eine ältere Dame hatte im Lauf der Jahre verschiedenen Religionen angehört und war schon mehrfach getauft worden. Sie fragte die Schwester, die mit ihr studierte, ob sie noch einmal getauft werden müsse. Sie sahen sich gemeinsam passende Bibelstellen an und die Dame erkannte, dass Gott die Taufe auch in ihrem Fall erwartete. Obwohl sie schon auf die 80 zuging, ließ sie sich wenig später taufen. Eine gültige Taufe stützt sich also auf eine genaue Erkenntnis über den Willen Jehovas. Folglich ist die Taufe für Neue selbst dann erforderlich, wenn sie bereits getauft worden sind. (Lies Apostelgeschichte 19:3-5.)
17. Worüber sollte man am Tag seiner Taufe nachdenken?
17 Der Tag der Taufe ist ein Tag der Freude. Aber er ist auch eine Zeit, in sich zu gehen. Gemäß der Hingabe zu leben ist harte Arbeit. Daher verglich Jesus das Jüngersein mit einem Joch. Jesu Nachfolger dürfen „nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt worden ist“ (2. Kor. 5:15; Mat. 16:24).
18. Worum geht es im nächsten Artikel?
18 Das alles ging der Mutter von Maria durch den Kopf, als sie sich die eingangs angeführten Fragen stellte. Als Vater oder Mutter hast du dich vielleicht auch schon gefragt: „Ist mein Kind bereit für die Taufe? Hat es genügend Erkenntnis, um sich Gott hinzugeben? Sollte es erst einmal die Schule abschließen und eine Arbeit suchen? Was ist, wenn es sich taufen lässt, dann aber schwer sündigt?“ Im nächsten Artikel gehen wir auf diese Fragen ein und sehen, wie Eltern eine ausgeglichene Einstellung zur Taufe bewahren können.