17. MAI 2023
DEUTSCHLAND
Gedenktafel für Zeugen Jehovas in KZ-Gedenkstätte Flossenbürg enthüllt
Am 22. April 2023 wurde in Bayern in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg eine Tafel in Erinnerung an Zeugen Jehovas enthüllt, die dort während ihrer Haft starben. Damit ist Flossenbürg die neunte KZ-Gedenkstätte, die mit einer Tafel an Jehovas Zeugen erinnert.
Im KZ Flossenbürg und dessen Außenlagern waren mehr als 100 Zeugen Jehovas inhaftiert. Einige ihrer Familienangehörigen wohnten der Zeremonie bei. Ein Bruder, der anwesend war, bemerkte: „An diesem Ort der Erinnerung zu sein, an dem Menschen unvorstellbar Schlimmes angetan wurde, hat etwas sehr Trauriges. Doch aufgrund des aufrichtigen Interesses, an die Treue unserer Brüder zu erinnern, war die Veranstaltung trotzdem ein freudiger und würdevoller Anlass.“
Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, erklärte, dass Zeugen Jehovas als erste Glaubensgemeinschaft nach der NS-Machtergreifung im März 1933 verboten wurden. In einer kurzen Ansprache stellte er heraus, dass Zeugen Jehovas „der Glauben im Konzentrationslager Kraft und Stärke gegeben hat, nicht nur um selbst zu überleben, sondern um sie anderen, die ihren Glauben nicht geteilt haben, weiterzugeben.“
Auch Bruder Wolfram Slupina, Sprecher von Jehovas Zeugen in Deutschland, richtete sich an die Besucher: „Es ist unser aller Anliegen, dass die Geschichte von Jehovas Zeugen als Opfergruppe nicht vergessen wird – die Geschichte von Menschen, die während der dunkelsten Zeiten im Deutschland des vergangenen Jahrhunderts bereit waren, ihrem Gewissen zu folgen.“
Wir sind überzeugt davon, dass die Namen unserer Brüder und Schwestern, die unter Verfolgung und selbst bis in den Tod in Konzentrationslagern treu geblieben sind, in Gottes Gedenkbuch stehen (Maleachi 3:16).