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Aktuelles Foto von der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück in Fürstenberg.

10. JANUAR 2019
DEUTSCHLAND

Verfolgung von Jehovas Zeugen in Deutschland  Gedenkstätte organisiert Wanderausstellung

Verfolgung von Jehovas Zeugen in Deutschland  Gedenkstätte organisiert Wanderausstellung

Die Gedenkstätte Ravensbrück hat eine Wanderausstellung organisiert mit dem Titel „Verboten und verfolgt. Jehovas Zeugen im KZ Ravensbrück und in den Haftanstalten der DDR“. Gegenstand der Ausstellung ist die Verfolgung von Jehovas Zeugen in Deutschland unter dem NS-Regime (1933–1945), in der DDR (1949–1990) und während der Weimarer Republik (1918–1933). (Siehe „ Verfolgung und rechtliche Schwierigkeiten in drei Epochen deutscher Geschichte“.) Die Ausstellung wurde am Sonntag, den 22. April 2018 in Fürstenberg in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück eröffnet. 2019 wird sie in Erfurt und Rostock sowie in Potsdam zu sehen sein, dort im Sitz des Landtags Brandenburg.

Biografie von Adolf Graf, einem „Doppelverfolgten“.

Die Ausstellung widmet sich den Lebenswegen von 12 Zeuginnen und Zeugen Jehovas, die als „Doppelverfolgte“ sowohl unter der NS-Diktatur als auch unter dem kommunistischen Regime der DDR zu leiden hatten. An Audiostationen wird die Geschichte von zum Tode verurteilten Zeugen Jehovas erzählt. Man kann sich ihre Abschiedsbriefe sowie Zeitungsartikel und historische Dokumente aus der NS-Zeit anhören. Die Ausstellung macht deutlich, dass Jehovas Zeugen nicht wie Zehntausende anderer wegen ihrer Ethnie, politischen Überzeugung oder angeblicher Verbrechen inhaftiert wurden, sondern aufgrund ihrer Glaubensüberzeugung.

Der Historiker Dr. Detlef Garbe erklärte bei den Eröffnungsfeierlichkeiten: „Die unerschütterliche Glaubenszuversicht, der Gemeinschaftsgeist und ihre Unbeugsamkeit ließen Jehovas Zeugen anfangs zum besonderen Hassobjekt der SS werden. . . . Ihr unbedingtes Vertrauen auf die göttliche Heilszusage und das insgesamt stark ausgeprägte Zusammengehörigkeitsgefühl gaben Zeugen Jehovas die innere Kraft, ihrer Überzeugung auch in den Konzentrationslagern treu zu bleiben.“

Auch heute sind Jehovas Zeugen bei Gegnerschaft und unter staatlichem Verbot, wie derzeit in Russland, zuversichtlich, dass ihr Gott Jehova ihnen zur Seite steht (Jesaja 54:17).