18. MÄRZ 2021
RUSSLAND
AKTUALISIERT – RECHTSMITTEL ZURÜCKGEWIESEN | Zwei Glaubensbrüdern im Osten Russlands droht Freiheitsstrafe bis zu 12 Jahren
Am 18. Oktober 2022 wies das Neunte Kassationsgericht erneut das Rechtsmittel im Fall von Bruder Juri Belosludzew und Bruder Sergei Sergejew zurück. Sie werden vorerst nicht inhaftiert.
Am 21. April 2022 wies das Regionalgericht der Region Primorje das Rechtsmittel im Fall von Juri und Sergei zurück.
Am 31. Januar 2022 verurteilte das Poscharski-Bezirksgericht der Region Primorje Juri und Sergei zu Bewährungsstrafen von jeweils sechs Jahren.
Kurzbiografien
Juri Belosludzew
Geburtsjahr: 1964 (Smidowitsch, Jüdische Autonome Oblast)
Lebenslauf: Wuchs bei seiner Großmutter in einem kleinen Dorf auf; arbeitete als Techniker bei einem Energieversorgungsunternehmen; Hobbys: Angeln, Skifahren
Heirat mit Jelena 1985; Gottes Versprechen, das Böse und alles Leid zu beseitigen, sowie die Erfüllung biblischer Prophezeiungen beeindruckte beide; deshalb willigten sie in ein Bibelstudium ein; Taufe 1994
Sergei Sergejew
Geburtsjahr: 1955 (Duchownizkoje, Oblast Saratow)
Lebenslauf: Arbeitete bis zum Ruhestand in einem Kohlenbergwerk; Heirat mit Nelli 1991; zwei Töchter und ein Sohn; das Ehepaar liebt Hunde
Kurz nach der Hochzeit begannen sie ein Bibelstudium; die Genauigkeit biblischer Prophezeiungen und der praktische Nutzen der Bibel beeindruckte sie; Taufe 1996
Fallgeschichte
Am 17. März 2019 führten Beamte des Inlandsgeheimdienstes (FSB) eine Großrazzia in Lutschegorsk (Region Primorje) durch und vernahmen unsere Brüder und Schwestern teilweise bis zu sieben Stunden lang. Juri und Sergei wurden festgenommen.
Zwei Tage später kamen die beiden in eine Untersuchungshaftanstalt, in der sie anschließend über sechs Monate inhaftiert waren. Nach ihrer Entlassung im September 2019 standen sie fast fünf Monate lang unter Hausarrest.
Wie beide berichten, war vor allem das Gebet für sie unerlässlich, um mit den Haftbedingungen fertigzuwerden. Sergei sagt, dass die Bibel ihm geholfen hat, eine positive Einstellung zu bewahren. Er erzählt: „Ich erinnerte mich an Jesu Worte: ‚Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen‘ (Johannes 15:20). Ich dachte: ‚Wow! Alles, was wir durchmachen, haben auch Jesus Christus, seine Jünger und die Apostel durchgemacht. Offensichtlich meint Jehova, dass ich hier ein gutes Zeugnis geben kann.‘ Solche Gedanken und Jehovas Antworten auf meine Gebete gaben mir Kraft und halfen mir, guten Mutes zu sein.“
Juri berichtet, dass ihm das tägliche Bibellesen früher schwerfiel. Ein Glaubensbruder half ihm jedoch, diese gute Gewohnheit zu entwickeln. Das kam ihm dann in der Haftanstalt zugute. Er sagt: „Mir kamen Beispiele aus der Bibel und aus unseren Publikationen in den Sinn, mit denen ich mich beim Studieren befasst hatte. Das stärkte mich und half mir, glücklich zu bleiben und mir nicht übermäßig Sorgen zu machen.“
Voller Vertrauen beten wir darum, dass Jehova sich für unsere Brüder und Schwestern in Russland weiterhin als „Zuflucht und Stärke ... in der Not“ erweisen wird (Psalm 46:1).