7. JULI 2022
RUSSLAND

Jewgeni Sinitsch ahmt Glaubensvorbilder in seiner Familie nach

ABSPIELEN

Am 27. Juni 2022 verurteilte das Oktjabrski-Bezirksgericht Krasnojarsk Bruder Jewgeni Sinitsch zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe. Er wurde sofort in Gewahrsam genommen.

Rückblick

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Das Gerichtsverfahren beginnt

Kurzbiografie

Jewgeni Sinitsch

Geburtsjahr: 1966 (Nasarowo, Region Krasnojarsk)

Lebenslauf: Seine Eltern und Großeltern wurden unter dem Sowjetregime wegen ihres Glaubens verfolgt

1982 Taufe als Zeuge Jehovas; 1988 Heirat mit Marija; die beiden haben eine Tochter großgezogen; Marija starb vor Abschluss des Strafverfahrens

Was er selbst sagt

Sowohl deine Eltern und Großeltern als auch die deiner Frau wurden wegen ihres Glaubens verfolgt. Wie hat sich ihr Beispiel auf dich ausgewirkt?

Verfolgt zu werden war damals nichts Ungewöhnliches für uns. Die Einstellung meiner Familie hat mich etwas Wichtiges gelehrt. Sie haben nie mit Verärgerung oder Groll reagiert. Allen war klar, dass wir als Christen einfach mit Verfolgung rechnen müssen. Wenn ich über meine Eltern nachdenke, wird mir bewusst, dass sich ihr Glaube auf ein tiefes Verständnis der Wahrheit und ein persönliches Verhältnis zu Gott stützte. Ich weiß noch genau, wie ich als Kind meinen Vater auf Knien demütig beten sah.

Das Gleiche trifft auf die Eltern meiner Frau Marija zu. Die Wahrheit war nicht nur ein Teil ihres Lebens – sie war ihr Leben. Sie vermittelten Marija einen starken Glauben, gute Studiengewohnheiten und aufrichtiges Interesse an den Brüdern und Schwestern in der Versammlung. Bis zum Ende ihres Lebens, selbst als sie krank und in Behandlung war, wollte sie andere im Glauben stärken. Sie hat mich immer darauf aufmerksam gemacht, wer gerade Ermunterung benötigte.

Was hat dir geholfen, mit den schwierigen Umständen fertigzuwerden?

Der Wunsch, weiterhin etwas für Jehova und meine Brüder und Schwestern zu tun, spornt mich an, nicht aufzugeben. Ich habe mich bemüht, so vielen Brüdern wie möglich im Gefängnis zu helfen. Es war ein gutes Gefühl, dass Jehova mich benutzt hat, um etwas für sie zu tun; dadurch fühlte ich mich gebraucht. Es hat mir auch gezeigt, wie sich Jehova um jeden Einzelnen von uns kümmert.

Die Freundlichkeit und Großzügigkeit der Brüder und Schwestern mir gegenüber haben mir die Liebe und Anerkennung Jehovas noch deutlicher vor Augen geführt. Solche lieben Gesten bedeuten mir jetzt, wo ich sehr unter dem Verlust meiner Frau Marija leide, noch mehr.

Ganz sicher wird Jehova mit seiner Liebe und seinem Trost Jewgeni darin unterstützen, dem Beispiel seiner Familie zu folgen, die schon zuvor Mut und Ausharren in schwierigen Zeiten bewiesen hat (Psalm 86:17).

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