17. FEBRUAR 2020
RUSSLAND
Russland: Gefängniswärter misshandeln fünf Glaubensbrüder in Orenburg (Russland)
Am 6. Februar 2020 wurden fünf unserer Brüder – Aleksei Budentschuk, Gennadi German, Roman Gridasow, Felix Machammadijew und Alexei Miretski – von Gefängniswärtern im Straflager Nr. 1 in Orenburg brutal mit Knüppeln geschlagen. Bruder Machammadijew erlitt dabei einen Rippenbruch, eine Lungenverletzung und einen Nierenschaden. Die Brüder Budentschuk, German, Gridasow und Miretski wurden nach den Misshandlungen unter absurden Falschanschuldigungen in eine Strafzelle verlegt. Zu den ungeheuerlichen Vorwürfen, die gegen sie erhoben wurden, gehörte unter anderem das Rauchen von Zigaretten – was bei Jehovas Zeugen nicht erlaubt ist.
Wie zuvor berichtet wurde, hatte Richter Dmitri Larin am Leninski-Bezirksgericht Saratow am 19. September 2019 die fünf Glaubensbrüder sowie einen weiteren Bruder, Konstantin Baschenow, zu Freiheitsstrafen von zwei bis dreieinhalb Jahren verurteilt. Am 20. Dezember 2019 wies das Regionalgericht Saratow die von ihnen eingelegten Rechtsmittel zurück. Mehrere Wochen später wurden alle sechs Brüder ins Gefängnis gebracht. Bruder Baschenow kam ins Straflager Nr. 3 der Oblast Uljanowsk, war also von den Folterungen im Straflager Nr. 1 nicht betroffen.
Gleich nach ihrer Ankunft im Straflager Nr. 1 am 6. Februar 2020 wurden die fünf Glaubensbrüder geschlagen. Sie wurden erst am nächsten Tag ärztlich untersucht, als bei Bruder Machammadijew hohes Fieber und Blut im Urin festgestellt wurde. Die Gefängnisleitung zwang ihn, ein Dokument zu unterschreiben, gemäß dem er lediglich „im Bad ausgerutscht und gestürzt“ sei, und rief erst danach einen Krankenwagen. Bruder Machammadijew wurde ins Krankenhaus gebracht und operiert; ihm wurde ein Stent in die Lunge eingesetzt, um angesammelte Flüssigkeit auszuleiten. Untersuchungen ergaben außerdem, dass Bruder Machammadijew an Unterernährung litt, weil die Gefängnisleitung die wegen seiner Zöliakie notwendige Spezialnahrung beschlagnahmt hatte.
Von ganzem Herzen fühlen wir mit unseren Brüdern in Russland mit, denen diese ungerechte und unmenschliche Behandlung widerfährt. Wir vertrauen darauf, dass Jehova sie weiterhin stützen wird, während sie treu ausharren (Philipper 1:27, 28).