29. NOVEMBER 2018
RUSSLAND
Dennis Christensen erhält internationale Unterstützung
Unser Glaubensbruder Dennis Christensen hat wegen seiner Glaubensausübung schon über 525 Tage im Gefängnis verbracht und ist fast 50 Mal vor Gericht erschienen. Das Schelesnodoroschny-Bezirksgericht in Orjol (Russland), das seinen Fall prüft, hat weitere Anhörungen bis Mitte Dezember angesetzt. Obwohl sich seine Haft nun schon länger als 18 Monate hinzieht, hat Dennis Christensen nie seine positive Einstellung verloren. Das ist ganz sicher Jehova zuzuschreiben, der ihn die ganze Zeit über stärkt und dadurch die Gebete von Millionen Glaubensbrüdern weltweit erhört.
Dennis Christensen hat hunderte Grußkarten und Zeichnungen von Zeugen Jehovas in Russland und anderen Ländern erhalten, die ihre Liebe und Unterstützung ausdrücken. Bei seiner Anhörung am 30. Oktober zeigte er durch das Glas seiner Kabine einige der Karten und Bilder, die ihm Kinder geschickt hatten. So konnte er allen, die zu seiner Unterstützung kamen, auch eine Freude machen.
Dennis Christensens Fall hat großes internationales Interesse geweckt, und das nicht nur innerhalb unserer weltweiten Bruderschaft. Am 21. Juli 2017 hat ihm die Menschenrechtsorganisation Memorial International, die ihren Sitz in Moskau hat, den Status eines politischen Gefangenen zuerkannt. Am 20. Juni 2018 bat Russlands Menschenrechtsrat die Generalstaatsanwaltschaft, die Rechtmäßigkeit der strafrechtlichen Verfolgung von Zeugen Jehovas zu überprüfen. Am 26. September 2018 hat die US-Kommission für internationale Religionsfreiheit Dennis Christensen offiziell in die Liste der „Religiösen Häftlinge aus Gewissensgründen“ aufgenommen.
Vor Gericht hatte Russland öffentlich zugesagt, das Verbot der Rechtskörperschaften von Jehovas Zeugen werde die freie Glaubensausübung einzelner Zeugen Jehovas nicht beeinträchtigen. Örtliche und bundesweite Polizei- und Vollzugsbeamte haben diese Zusage missachtet und das Gesetz missbräuchlich angewandt, um die Festnahme von Dennis Christensen und vielen anderen Zeugen Jehovas zu rechtfertigen und sie „extremistischer“ Aktivitäten zu beschuldigen. In diesem Jahr wurden in der gesamten Russischen Föderation Dutzende Razzien durchgeführt. Nach aktuellem Stand befinden sich 25 unserer Glaubensbrüder und -schwestern in Haft, 18 stehen unter Hausarrest und für mehr als 40 gelten andere Beschränkungen und Auflagen. Insgesamt warten zurzeit in etwa 30 Regionen Russlands über 90 Zeugen Jehovas auf die Ergebnisse der strafrechtlichen Ermittlungen gegen sie. Die Entscheidung im Fall Dennis Christensen wird richtungsweisend sein.
Wir wissen, dass unsere internationale Familie nicht aufhören wird, Jehova um Kraft und Mut für unsere Brüder zu bitten, die wegen ihres Glaubens strafrechtlich verfolgt werden, während wir zuversichtlich den Tag erwarten, an dem Gott ihnen „Recht verschaffen“ wird (Lukas 18:7).