31. MÄRZ 2020
TADSCHIKISTAN
Tadschikistan: Drohende Freiheitsstrafe für Bruder Jowidon Bobodschonow wegen Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen
Ein Militärgericht in Duschanbe, der Hauptstadt Tadschikistans, wird am Mittwoch, dem 1. April, seine Entscheidung im Fall von Bruder Jowidon Bobodschonow bekannt geben, der wegen Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen angeklagt ist. Bruder Bobodschonow wartet seit über fünf Monaten in Untersuchungshaft unter harten Bedingungen auf dieses Urteil.
Der 19-jährige Bruder Bobodschonow wurde am 4. Oktober 2019 in der Stadt Chudschand von Militärbeamten entführt. Er wurde von seiner Wohnung zu einer Rekrutierungsstelle gebracht und dort in Gewahrsam genommen. Zwei Tage später brachte man ihn gewaltsam mit dem Zug in ein militärisches Ausbildungszentrum im Lenin-Distrikt. Später wurde er in die Militäreinheit Nr. 45075 verlegt. Dort setzten ihn Militärbeamte unter Druck, eine Militäruniform zu tragen und den militärischen Treueeid zu leisten. Am 28. Januar 2020 wurde ein Strafverfahren gegen ihn eröffnet.
Jowidons Eltern, die ebenfalls Zeugen Jehovas sind, haben bei zahlreichen tadschikischen Behörden, einschließlich der Präsidialverwaltung und der Ombudsstelle, Beschwerden eingereicht. Die tadschikischen Behörden behaupten, Jowidon Bobodschonow begehe eine Straftat, weil bisher kein Gesetz über einen Ersatzdienst verabschiedet worden sei, und daher sei seine Entführung rechtmäßig.
Ganz sicher wird Jehova Bruder Bobodschonows mutige Entscheidung belohnen, indem er ihm und seiner Familie Kraft und Frieden schenkt (Psalm 29:11).